Skitour in Österreich:Firnträume in Vorarlberg

Bis in den Mai hinein bietet die Sulzfluh in Vorarlberg beste Schneebedingungen für Touren - und ein Berghotel mit Panorama-Jacuzzi.

Stefan Herbke

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Skitour auf die Sulzfluh im Rätikon, Stefan Herbke

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Auch wenn der beliebteste Skianstieg auf die Sulzfluh im Rätikon über die sonnige Südseite führt, an Schnee herrscht bis Anfang Mai garantiert kein Mangel. Dafür findet man meist perfekte Firnverhältnisse - und mit dem Berghaus Sulzfluh ein überaus gemütliches Berggasthaus.

Felsen beherrschen die Südansicht der Sulzfluh über der Walsersiedlung St.Antönien im Schweizer Prättigau. Doch in dem kompakten Felsriegel gibt es mit dem Gemschtobel eine Schwachstelle - eine elegante und sehr eindrucksvolle Möglichkeit, zwischen den fotogenen Felsabbrüchen mit Ski bis zum Gipfelkreuz zu steigen.

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Skitour auf die Sulzfluh im Rätikon, Stefan Herbke

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Seit 1983 kümmern sich Käthi Meier und Ernst Flütsch im Berghaus Sulzfluh (1763 Meter) um die Gäste. Früher nur im Sommer, seit 2003 nach einer Erweiterung des Zimmerangebotes auch im Winter.

Das stattliche Berggasthaus mit der Weißplatte als Kulisse blickt auf eine lange Geschichte zurück - bereits 1875 wurde statt einer Alphütte mit Sennerei ein Hotel erbaut - und ist eine Augenweide.

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Skitour auf die Sulzfluh im Rätikon, Stefan Herbke

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Die Zimmer wie auch der einst als Kuhstall genutzte Gastraum im Altbau wurden im Originalzustand belassen, es gibt keinen Strom, dafür warmes Petroleumlicht im Gastraum und Kerzen auf den Zimmern, die Decken sind niedrig, die Holzbohlen krumm, auf der Kommode steht eine Waschschüssel und daneben liegt eine Wärmeflasche, falls es einem unter den dicken Decken doch einmal kalt wird.

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Im gemütlichen Gastraum sorgt das Holzfeuer im Ofen für angenehme Wärme und das gute Essen für die richtige Bettschwere. Der Anbau dagegen ist modern, in der Architektur und bei den Einrichtungen. Hier gibt es Heizung, Strom, Dusche und einen Trockenraum mit Schuhheizung.

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Und vor der Hütte steht ein hölzerner Freiluft-Whirlpool, der ausschaut wie ein überdimensionierter Kochtopf und mit 1000 Liter Wasser gefüllt ist. Unter dem Bottich lodert ein Feuer, dass das Wasser in zwei Stunden von eisigen 6 auf kuschelige 42 Grad erhitzt und für Schweißausbrüche sorgt, während die vom Dampf feuchten Haare in der kalten Winterluft festfrieren.

Zugegeben, man braucht keinen Whirlpool auf der Hütte, aber es hat was, wenn man im heißen Nass sitzt, um einen herum Schnee und Kälte und in der Hand ein kühles Bier.

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Rund um das Berghaus Sulzfluh gibt es zahlreiche lohnende Skitourenziele, am beliebtesten ist die Skitour durch den Gemschtobel auf die Sulzfluh (2818 Meter). Nur ein kurzer Felsriegel am Beginn des Gemschtobels kann bei hartem Schnee problematisch sein, ...

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...doch dann steigt man problemlos und landschaftlich sehr eindrucksvoll über eine rechts von markanten Felswänden begrenzte Rampe auf - das Gipfelkreuz der Sulzfluh immer im Blick.

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Oben legt sich das Gelände zurück, man tritt hinaus auf eine weite Schneedünenlandschaft, schaut hinüber auf das oberste Schneefeld des Großen Turms, eine sehr anspruchsvolle Skitour von der Lindauer Hütte aus, und ist begeistert über das großartige Panorama, das mit jedem Meter besser wird.

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Nach einem Linksbogen steht man schon am Gipfelkamm, der nach Süden mit senkrechten Felswänden zum Berghaus Sulzfluh hin abbricht. Klingt dramatisch, ist es aber nicht. Das Gelände ist breit genug und führt einen problemlos zum großen Gipfelkreuz.

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Die Abfahrt durch den Gemschtobel ist ein Traum, vor allem bei Firn. Nur auf den ersten nordseitigen Metern unter dem Gipfelkreuz hält sich bis in das Frühjahr der Pulverschnee.

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Alternativ bietet sich bei lawinensicheren Verhältnissen für sehr gute Skifahrer die nordseitige Abfahrt durch den Rachen zur Lindauer Hütte an. Gleich nach dem Gipfelrücken der Sulzfluh verlässt man die vom Gemschtobel kommenden Spuren und fährt über anfangs sanfte Hänge Richtung Norden ab, direkt auf den Felskopf der Kleinen Sulzfluh zu.

Langsam wird das Gelände steiler, bis sich rechts der Kleinen Sulzfluh wie ein Schlund der Rachen öffnet, ein nordseitiges, von Felswänden eingerahmtes Kar, durch das man wie durch ein Kanonenrohr rauscht und unten auf einer Geländeverflachung wieder ausgespuckt wird.

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Blick zurück von der Geländeterrasse auf den Rachen, der allerdings gar nicht die Schlüsselstelle der Abfahrt ist. Die kommt nämlich erst unterhalb in Form steilster Hänge, bei denen man zwischen Latschen und kurzen Abbrüchen ungefähr dem Verlauf des Sommerwegs folgend einen sicheren Weg nach unten finden muss, ehe man bequem zur Lindauer Hütte quert oder talauswärts nach Latschau fährt.

Dort nimmt man sich ein Taxi, das einen zur Talstation der Schafbergbahn nach Gargellen bringt. Von der Bergstation ist es nur ein kurzer Anstieg in St. Antönier Joch, von dem aus man über schöne Westhänge nach St. Antönien abfahren kann und so die Runde über die Sulzfluh schließt.

Weitere Informationen:

Stefan Herbke: Skitourenführer Vorarlberg, Rother-Verlag, München 2009.

Karte: Schweizer Landeskarte, Blätter 238 S/Montafon und 248 S/Prättigau, jeweils im Maßstab 1:50.000 und mit eingezeichneten Skitouren.

Hütte: Berghaus Sulzfluh bewirtschaftet 13. Dezember bis Ende Oktober, Tel. 0041/(0)81/3321213, www.sulzfluh.ch

Foto: Stefan Herbke

(sueddeutsche.de/dd)

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