Skigebiete für Spätaufsteher:Ausgeschlafen auf die Piste

Wenn es abends mal wieder länger gedauert hat, sind diese zehn Skigebiete genau das Richtige.

Stefan Herbke

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Skigebiete für Langschäfer, Alpen Plus Archiv / Klaus Knirk

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Die Feier am Abend war lang, zu lang - und man hat die Abfahrt zur Piste verpasst. Macht nichts: Diese zehn Skigebiete lohnen sich, von München aus gesehen, auch noch für einen Halbtagsausflug.

Lenggries: Brauneck

Gute 60 Kilometer sind es von München nach Lenggries, damit zählt das Brauneck mit seinen sonnigen Skimulden unter dem Latschenkopf zu den beliebtesten Münchner Skigebieten. Entsprechend voll ist es hier an schönen Wochenenden - mit Wartezeiten an den Liften und viel Verkehr auf der Heimfahrt. Daher fängt man am besten den Skitag ganz früh an - oder ganz spät, wenn die ersten schon wieder auf dem Heimweg sind. Dann jedoch sollte man unbedingt auch den Abend in Lenggries verbringen und Essen gehen oder die Einkehr auf einer der rund 20 gemütlichen Skihütten und Almen am Brauneck ausdehnen, statt die Zeit auf der verstopften Straße Richtung Bad Tölz zu verbringen.

Foto: Alpen Plus Archiv / Klaus Knirk

Skigebiete für Langschäfer, Alpen Plus Archiv / Alpenbahnen Spitzingsee

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Spitzingsee

Rund 66 Kilometer sind es von München bis zum Spitzingsee, dem nach dem Brauneck beliebtesten Wintersportrevier der Großstädter. Entsprechend voll sind die kostenpflichtigen Parkplätze rund um den Spitzingsee. Wer allerdings etwas später ankommt, der kann schon wieder Glück haben. Dann sind die ersten Skitourengeher oder Langläufer bereits wieder auf dem Heimweg und machen Platz für Spätaufsteher.

Und die können auch an einem halben Tag alle Vorzüge des Spitzingsees genießen - egal ob man auf der Piste, auf der Rodelbahn, einer Skitour oder einem Winterwanderweg unterwegs ist.

Foto: Alpen Plus Archiv / Alpenbahnen Spitzingsee

Skigebiete für Langschäfer, Alpen Plus Archiv / Sudelfeld/Plettenberg

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Bayrischzell: Wendelstein und Sudelfeld

Nur wenig länger ist die Anfahrt nach Bayrischzell mit seinen beiden Skigebieten am Wendelstein und am Sudelfeld. Die wunderbaren Almwiesen des Sudelfelds sind ein Klassiker, seitdem 1949 der erste Skilift von der Tanneralm zum Oberen Sudelfeld gebaut wurde. Vor allem an Wochenenden sind die Skiwiesen in fester Hand der Rosenheimer und Münchner Skifahrer. Während es dann am Sudelfeld schon mal eng werden kann, herrscht am benachbarten Wendelstein Ruhe. Zwei Schlepplifte erschließen die sonnige Mulde der Wendelsteiner Alm südlich unter dem Gipfel und bei ausreichender Schneelage ist die fünf Kilometer lange Talabfahrt nach Osterhofen ein guter Tipp.

Foto: Alpen Plus Archiv / Sudelfeld/Plettenberg

Skigebiete für Langschläfer, Hochalmlifte Christlum

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Achenkirch: Christlum

Nur eine Stunde Fahrzeit von München in die Christlum, damit wirbt das beliebte Skigebiet am Achensee um die Münchner Skifahrer. Die Zeit kann allerdings nur bei leeren Straßen eingehalten werden, ansonsten darf man ruhig ein paar Minuten dazu rechnen.

Macht aber nichts, die Anfahrt ist damit immer noch überschaubar. Zur Belohnung gibt es weite Schneehänge, ideal geneigte Waldschneisen, eine schwarze Abfahrt durch den Gföllalmgraben und eine schwere Buckelpiste. Am beliebtesten sind natürlich die obersten, baumfreien Hänge, auf denen man den besten Schnee findet und reichlich Platz für weite Schwünge.

Foto: Hochalmlifte Christlum

Skigebiete für Langschäfer, Kampenwandseilbahn

Quelle: SZ

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Aschau: Kampenwand

Die Masse biegt am Inntaldreieck rechts ab, so dass man auf dem Weg Richtung Chiemsee freie Fahrt hat. Rund 85 Kilometer sind es bis zur Talstation der Kampenwandbahn; damit ist auch ein halbtägiger Ausflug in das kleine Skigebiet noch gut zu bewältigen. Der wilde Felskamm der Kampenwand bildet die fast hochalpin wirkende Kulisse über den Pisten - würde einen der freie Blick hinaus ins Flachland nicht dauernd daran erinnern, dass das Skigebiet direkt am Gebirgsrand steht. In schneereichen Wintern ist die fünf Kilometer lange Talabfahrt ein Genuss, oft ist jedoch bereits auf der Hälfte der Strecke Schluss. Mit der Kaltwasserdoppelsesselbahn kommen die Skifahrer wieder zurück in die Schneemulde der Schlechtenberger Alm, aus der zwei Lifte bergwärts ziehen. Für den Einkehrschwung gibt es viele Almen, am beliebtesten ist die zwischen malerischen Felsblöcken gelegene Steinlingalm.

Foto: Kampenwandseilbahn

Skigebiete für Langschäfer, Stefan Herbke

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Bad Kohlgrub: Hörnle

Die Garmischer Autobahn ist an schönen Winterwochenenden kein Spaß, zu groß ist die Gefahr eines Rückstaus bei Eschenlohe und zu mühsam die stauträchtige Rückfahrt. Doch wer bereits bei Sindelsdorf die Autobahn verlässt und über Murnau nach Bad Kohlgrub fährt, der kann auch bei spätem Aufbruch einen schönen Wintertag erleben - ganz ohne Stau.

Das kleine Skigebiet am Hörnle ist nostalgisch, die gemütliche Zweiersesselbahn ein Unikat inmitten der kuppelbaren Sechser- und Achtersesselbahnen in den Megaskigebieten der Alpen. Und genau deshalb ist das Hörnle so liebenswert. Hier geht alles einen Gang ruhiger zu, ohne Hektik und Stress. Und oben bei der Bergstation treffen sich Skifahrer, Rodler, Skitourengeher und Schneeschuhwanderer und genießen auf der Sonnenterrasse der gemütlichen Hörnlehütte gemeinsam den Ausblick.

Foto: Stefan Herbke

Skigebiete für Langschäfer, Alpen Plus Archiv / Marco Toniolo

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Kaiserwinkl

Gute hundert Kilometer sind es von München zum Walchsee, doch der Großteil davon verläuft auf Autobahnen. Daher erreicht man auch bei spätem Aufbruch, wenn die Masse der Skifahrer schon längst durchgerauscht ist, flott den Kaiserwinkl und hat hier die Wahl: entweder familienfreundlich auf den Abfahrten des Skizentrums Zahmer Kaiser oder sportlich am Unterberghorn über Kössen.

Auch Langläufer kommen auf ihre Kosten, rund um Walchsee und Kössen werden 170 Kilometer Loipen gespurt.

Foto: Alpen Plus Archiv / Marco Toniolo

Skigebiete für Langschäfer, Hocheck Bergbahnen

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Oberaudorf: Hocheck

Von der Inntalautobahn ist das kleine Skigebiet Hocheck unter dem markanten Felsriff des Brünnsteins kaum zu übersehen. Das überschaubare, günstige und familienfreundliche Skirevier beginnt gleich am Ortsrand von Oberaudorf und damit nur wenige Minuten von der Autobahnausfahrt entfernt. Das Hocheck ist ein ideales Familienskigebiet mit überwiegend sanft geneigten Skiwiesen in der oberen Etage beim Berggasthof Hocheck sowie einer etwas flotteren, aber keineswegs schweren Talabfahrt.

Verloren geht hier keiner, so dass man seinen Nachwuchs in Seelenruhe üben lassen kann, während man selbst auf der Sonnenterrasse sitzt oder vielleicht die rasante Rodelbahn unter die Kufen nimmt.

Und wer den abendlichen Skifahrerstau auf der Autobahn vermeiden möchte, der bleibt einfach da. Fast das komplette Skigebiet wird dienstags, donnerstags, freitags und samstags von 18.30 bis 21 Uhr beleuchtet, dazu die Rodelbahn.

Foto: Hocheck Bergbahnen

Skigebiete für Langschäfer, Blombergbahn

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Bad Tölz: Blomberg

In Bad Tölz teilt sich die Kolonne der Wintersportler. Die Masse fährt nach Lenggries, der weitaus kleinere Teil zum Blomberg. Dennoch kann es hier an Wochenenden eng werden, schließlich sind die wenigen Lifte etwas veraltet. Dafür findet man auf dem sanften Waldhügel des Blombergs ausreichend Platz auf den Pisten sowie eine wunderbare, 5,5 Kilometer lange Rodelbahn - und das nur rund 60 Kilometer von München entfernt.

Genug Auswahl für einen halben Tag in den Bergen - da macht es wirklich nichts, wenn man morgens verschlafen hat.

Foto: Blombergbahn

Skigebiete für Langschäfer, Bildarchiv der SkiWelt Wilder Kaiser - Brixental

Quelle: SZ

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Söll: SkiWelt

Knapp 110 Kilometer sind es von München in die Skiwelt, dem mit Abstand größten Skigebiet im Einzugsbereich der Münchner. Für einen Halbtagesausflug rentiert sich die Fahrt natürlich nicht, zu groß ist das Pistenangebot. Anders schaut die Rechnung aus, wenn man nach Söll fährt und den Abend dran hängt.

Nachmittags reicht die Zeit, um einmal die Hohe Salve zu umrunden und abends, nachdem die Pisten frisch präpariert wurden, startet in Söll die Skinacht. Von 18.30 bis 21.30 Uhr (mittwochs bis samstags) sind drei Lifte in Betrieb, mit denen zehn Kilometer Pisten bis kurz unter den Gipfel der Hohen Salve abzufahren sind.

Dazu gibt es Hüttengaudi in sechs Einkehrstationen und eine drei Kilometer lange Rodelbahn, die bis 3 Uhr nachts beleuchtet ist. Übrigens: Mittwochs dürfen alle Frauen zum Kindertarif fahren!

Foto: Bildarchiv der SkiWelt Wilder Kaiser - Brixental

(sueddeutsche.de/Stefan Herbke/dd)

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