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In den mit einer Seilbahn verbundenen Skistationen von La Plagne und Les Arcs erwarten Skifahrer kilometerlange Pisten und schneesichere Urlaubsorte zwischen Retortenstation und modernem Chaletdorf. Von Stefan Herbke
Der Name klingt paradiesisch und tatsächlich zählt das Skigebiet Paradiski zu den Top-Skigebieten in Frankreich. Das liegt an dem vielen Schnee, dem abwechslungsreichen Gelände, der perfekten Erschließung mit Liften und Pisten sowie Unterkünften mitten im Skigebiet. Allein in Les Arcs sind durchschnittlich 26.000 Skifahrer pro Tag unterwegs, die mehr als zwei Millionen Tagesskipässe in einer Wintersaison kaufen. Im benachbarten La Plagne sind es sogar 2,3 Millionen - so viele wie in keiner anderen Wintersportstation auf der Welt.
In Paradiski kostet der Sechs-Tage-Skipass 277 Euro (208 Euro für Kinder).
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Für den skifahrerischen Höhepunkt von Les Arcs sorgt die weiße Pyramide der Aiguilles Rouge, die sich oberhalb der riesigen Gästehäuser von Arc 2000 erhebt. Dazwischen liegt eine etwa tausend Meter hohe Flanke mit rasanten Pisten, Tiefschneehängen und einer aberwitzig steilen Schussbahn, auf der seit vielen Jahren das Hochgeschwindigkeitsrennen "Kilomètre lancé" stattfindet. Aber die wirkliche Herausforderung beginnt auf dem Gipfel: Die 2000-Höhenmeter-Abfahrt nach Villaroger zählt zu den längsten Pisten der Alpen.
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Bis auf 3250 Meter Höhe reichen die Lifte an der Bellecôte oberhalb von La Plagne. Ein traumhafter Skiberg, wobei der etwas umständliche Abstecher dorthin weniger für Pistenskifahrer als für Freerider lohnend ist. Die finden hier schier endlose Tiefschneehänge. Bei sicheren Schneeverhältnissen ist die steile Face Nord ein Pulverrausch über grandiose 2000 Höhenmeter.
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Trotz der extralangen Abfahrten und der unzähligen Freeridemöglichkeiten steht Paradiski eher für genussreiche, überwiegend leichte bis mittelschwere Abfahrten. "Die Leute denken immer, aufgrund der Höhenlage hätten wir nur schwere Pisten. Aber das stimmt nicht", betont Tourismussprecher Eric Chevalier. Der komplette Bereich zwischen Arc 1950 und dem 2600 Meter hohen Col de la Chal ist auch für Familien und Einsteiger geeignet.
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Die zusammen mehr als 400 Kilometer Abfahrten ermöglichen abwechslungsreiche Skisafaris durch Paradiski. Das Bindeglied zwischen den beiden Skigebieten ist der im Jahr 2004 eröffnete Vanoise Express, eine Verbindungsbahn hoch über dem Tal - sie ist doppelstöckig, um die Wartezeiten für die Skifahrer kurz zu halten. Der Besucherandrang hat sich aber schon Jahrzehnte vorher ausgewirkt.
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Wegen der vielen Urlauber, die möglichst nah an den Pisten wohnen wollen, wurden die hoch über dem Tal der Isère gelegenen Ortsteile entsprechend groß geplant. Alleine La Plagne bietet Platz für 53.000 Gäste, die Häuser sind auf einem Gebiet zwischen 1250 und 2050 Metern Höhe verteilt. Die Architektur der Gebäude ist allerdings gewöhnungsbedürftig: Wie ein auf Grund gelaufener Ozeandampfer liegt etwa die Plagne Aime inmitten tief verschneiter Hänge oberhalb der Waldgrenze. Der mehrstöckige Gebäudekomplex mit etwa tausend Wohnungen wurde im Dezember 1969 fertig gestellt und ist längst in die Jahre gekommen. Das gibt auch François Pierre zu, der als Skilehrer 20 Jahre in dem Riesengebäude wohnte. Doch die Retortensiedlung hat auch positive Seiten: "Plagne Aime ist wie ein Dorf, zusammengefasst in einem Haus. Alle Geschäfte und Restaurants kannst du im Warmen erreichen."
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Auch Plagne Bellecôte, dessen lang gezogener Appartementblock den Talboden wie eine Staumauer abriegelt, stammt aus der Anfangszeit von La Plagne und würde so heute garantiert nicht mehr gebaut werden. An der Architektur stören sich die Franzosen jedoch nicht. Sie sehen vielmehr die Vorzüge der kurzen Wege - alle Geschäfte, Bars und Restaurants sind schnell zu erreichen und die Pisten führen direkt an den Häusern vorbei. Ski-in, Ski-out ist Standard. Und in zwei- bis dreistöckigen Chalets wären die mehr als 50.000 Gästebetten auch nicht unterzubringen.
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Am deutlichsten ist die Philosophie der damaligen Architektur in Arc 2000 zu sehen, wo die geschwungenen Dächer der Hochhäuser die Silhouette der umliegenden Berge widerspiegeln sollen. Soweit die Theorie. Denn nach heutigem Geschmack fügen sich die perfekt durchgeplanten Siedlungen wie Belle Plagne oder Arc 1950 viel besser in die Landschaft ein.
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Auch die Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert. So bieten die Appartements in Arc 1950 durchwegs 4-Sterne-Standard, es gibt 40 verschiedene Geschäfte und zehn Restaurants - und von der mitten durch den Ort führenden Piste sind alle Einrichtungen auf Skiern zu erreichen. Für Eric Chevalier vom Tourismusverband von Les Arcs - Bourg Saint Maurice steht Arc 1950 für ein "Comeback der Qualität".
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Erst im Winter 2013 etwa eröffnete Corine Michelas neben ihren drei Chalets für jeweils bis zu 14 Personen ein kleines Hotel mit nur sieben Zimmern. Das Le Cocoon ist das einzige Hotel in Plagne 1800 und so gebaut "wie ich mir das als Gast wünsche", erzählt Michelas in perfektem Deutsch. Eine Ausnahme in Paradiski, wo man bislang mit Deutsch nicht weit kam. Die Hoffnung, mit den Qualitätsverbesserungen wieder mehr deutsche Skifahrer anzuziehen, sind jedenfalls groß.
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Trotz - oder aufgrund - der Größe des Skigebietes gibt es auch ruhige Ecken. Wer etwa auf der Bellecôte seine Bretter anschnallt und auf der in einem stillen Seitental versteckten Sonnenterrasse des Chalet du Friolin abschwingt, kann kaum glauben, dass er sich im Zentrum eines der größten Skigebiete der Alpen befindet.
Weitere Informationen
Office de Tourisme Bourg Saint Maurice / Les Arcs, place de la gare, F-73700 Bourg Saint Maurice, Tel. 0033/479/071257, www.lesarcs.com, www.paradiski.com
Office de Tourisme de La Plagne, F-73211 Aime Cedex, Tel. 0033/479/097979, www.la-plagne.com