Skifahren in Österreich:Skigebiete in Lech/Zürs am Arlberg

Wie ein Magnet zieht der Mythos Arlberg die Skisüchtigen an und sorgt dafür, dass in Lech und Zürs nahezu den ganzen Winter über die Betten ausgelastet sind.

Von Stefan Herbke

NEU: Nach jahrelanger Planung ist es endlich soweit. Der neue Aujenfeldjet (10er-Gondelbahn) verbindet die Skigebiete von Warth und Lech.

Der Schneereichtum, das überaus abwechslungsreiche Skigelände, der 1901 gegründete Skiclub Arlberg oder der erste moderne Schlepplift Österreichs, der 1937 in Zürs in Betrieb genommen wurde, es sind viele Gründe, die den Arlberg zum Mythos machten.

Grandios sind auf jeden Fall die Skimöglichkeiten, wobei das Pistenangebot durch die Möglichkeiten abseits davon um Längen geschlagen wird. Der Arlberg ist ein Paradies für Freerider, die es in Scharen in die nach Neuschneefällen makellos verschneiten Hänge zieht. Außergewöhnlich viel Schnee, abwechslungsreiche Pisten und endlose Möglichkeiten abseits davon bilden eine Kombination, mit der Lech und Zürs sehr gut leben können.

Gut leben lässt es sich auch mit dem mondänen Ruf. Lech und Zürs sind nicht gerade bekannt für preiswerten Winterurlaub, eher für Geld, Prominenz und Adel. Eros Ramazotti, Robbie Williams, Herbert Grönemeyer oder Nena, aber auch Hoheiten wie die Kronprinzessin Viktoria von Schweden, die Kinder von Prinzessin Caroline oder Prinz Willem Alexander mit seiner Gattin Maxima waren schon da, natürlich inoffiziell, denn die Gäste legen Wert auf Diskretion.

Lech und Zürs sind dafür der richtige Platz, hier können auch Prominente ungestört mal einfach nur Gast sein, ohne das ihre Anwesenheit publikumswirksam ausgeschlachtet wird. Andere wie Renée Zellweger, die hier als Bridget Jones ihre ersten Skiversuche wagte, machen dagegen ganz offiziell für Lech Werbung und sorgen dafür, dass der Mythos Arlberg auch künftig weltweit verbreitet wird.

Viele Stammgäste

Dennoch sind es in erster Linie Stammgäste, die hier Urlaub machen. Wobei auffallend viele Engländer dem Arlberg verfallen sind. Der Anteil der Stammgäste liegt bei über 70 Prozent, einige von ihnen kennen nur den Arlberg als Winterziel. Und die wissen auch, dass man etwa zum Abendessen in den Restaurants rechtzeitig Plätze reservieren muss, um nicht hungrig ins Bett zu gehen, oder die Skipässe am besten gleich im Hotel kauft, sonst steht man zu lange an der Liftkasse an.

Großzügige Pisten und traumhafte Tiefschneehänge

Zurück zu den wahren Qualitäten von Lech und Zürs. Die beiden Orte sind umgeben von einem überaus abwechslungsreichen und schneesicheren Skigebiet, dass sich weitgehend oberhalb der Waldgrenze befindet. Je nach Können und persönlicher Vorliebe schätzt man da eher die ganztägig von der Sonne verwöhnten Hänge zwischen Schlegelkopf, Kriegerhorn und Zuger Hochlicht, die bereits morgens verführerisch leuchtenden Osthänge rund um den Zürsersee oder die vom Nachmittagslicht gestreiften Westhänge des Trittkopfs.

Ein skifahrerischer Leckerbissen ist der von Lech mit seinen Lawinenverbauungen eher unattraktiv wirkende Rüfikopf, auf den gleich zwei Seilbahnen führen. Oben schaut die Welt gleich ganz anders aus, das Gelände ist weitläufig und ermöglicht großzügige Abfahrten hinüber nach Zürs und zum Trittkopf. Anspruchsvoll, aber für ambitionierte Skifahrer ein Must, sind die beiden Skirouten Langerzug und Tannegg hinunter nach Lech. Wunderschön ist auch eine Durchquerung des Skigebietes, die nur im Uhrzeigersinn möglich ist und mit der Madlochabfahrt einen der vielen skifahrerischen Höhepunkte am Arlberg setzt.

Schluss mit kalten Hintern

Platz gibt es reichlich, doch bei maximal 14000 Personen im Skigebiet ist Schluss. Ein Luxus, den sich Lech und Zürs leisten können und der im Interesse der Gäste ist, wer möchte schon lange anstehen? Wartezeiten kann es an neuralgischen Punkten wie den Doppelsesselbahnen Muggengrat und Madloch dennoch geben, zu beliebt sind einfach die Abfahrtsklassiker Zürser Täli oder Madloch. Die noch bestehenden älteren Anlagen werden allerdings Schritt für Schritt ausgetauscht und da zeigt sich wieder, dass Lech und Zürs wirklich erstklassig sind. Gleich mehrere Sesselbahnen besitzen neben Wetterschutzhauben auch eine Sitzheizung.

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