Süddeutsche Zeitung

Skifahren in der Schweiz:Skigebiet Engelberg

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Unübersehbar beherrscht die Eispyramide des Titlis den Talkessel von Engelberg. Ein 3238 Meter hoher Klotz, der auch seine Nachbarn deutlich überragt und einer der schönsten Aussichtsberge weit und breit ist.

Von Stefan Herbke

Und ein Berg, der über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt ist. Selbst bei Japanern gehört ein Ausflug auf den Titlis zum Pflichtprogramm bei einer Schweizvisite.

Skiort mit Tradition

Engelberg ist der größte Sommer- und Kurort der Zentralschweiz. Und ein Urlaubsort mit Tradition. Mit dem einsetzenden Kurtourismus Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten stattlichen Jugendstilhotels gebaut, die noch heute das Ortsbild prägen. Schon damals war der Titlis ein Magnet. Die erste Skibesteigung wurde im Jahr 1903 durchgeführt, die erste Bergbahn bis zur Gerschnialp folgte 1913. Und die 1927 eröffnete Luftseilbahn zum Trübsee war nach dem Wetterhornaufzug in Grindelwald, der allerdings nur wenige Jahre in Betrieb war, die zweite der Schweiz.

Seilbahnfahrt über Gletscherbrüchen

Mit der Rotair, der ersten drehbaren Luftseilbahn der Welt, die spannend über die Gletscherbrüche auf die 3028 Meter hohe vorgelagerte Schneekuppe des Klein-Titlis schwebt, und einer 130 Meter langen Gletschergrotte ist der Gletschergipfel als Ausflugsziel ein heißer Tipp, doch als Skiberg ist er unübertroffen. Dabei begeistert weniger die absolute Anzahl der Pisten, als vielmehr die Vielfalt und Länge der Abfahrten inmitten dieser großartigen Szenerie. Allein von der Bergstation bis zum Trübsee überwindet man über 1200 Höhenmeter, wer ganz bis ins Tal abfährt legt dabei zwölf Kilometer und 2000 Höhenmeter zurück, soviel bieten nur wenige Skigebiete.

Verlockungen abseits der Piste

Dabei nimmt die Schwierigkeit der Abfahrten von unten nach oben zu. Zwischen Trübsee und Engelberg dominiert der Schwierigkeitsgrad leicht, vor allem auf den Übungshängen der Gerschnialp, im Mittelteil zwischen Trübsee und Stand bzw. Richtung Jochstock und Engstlenalp drängeln sich die mittelschweren Pisten, während die Abfahrt vom Titlis über Rotegg nach Stand einiges Können erfordert.

Ein Paradies ist der Titlis auch für Variantenskifahrer, allerdings nur für Geübte mit entsprechender alpiner Erfahrung. Abstecher sollten wegen der Gletscherspalten, plötzlicher Felsabbrüche und der Lawinengefahr am besten nur mit einem erfahrenen Guide unternommen werden. Dann zählen aber die Tiefschneeabenteuer über den Titlisgletscher oder das Laub, eine 1000 Meter hohe Riesenflanke, zu den Höhepunkten eines Ski- oder Snowboarderlebens.

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