Skifahren im Schweizer Rhônetal:Skigebiete im Val d'Anniviers

Vier Skigebiete mit zusammen 230 Kilometer Pisten - das Val d'Anniviers ist ein großartiges Skirevier mit einem vielfältigen Pistenangebot und einem gemeinsamen Skipass.

Von Stefan Herbke

NEU: Mit Ski konnte man bereits jetzt von Zinal zu den Liften von Grimentz wechseln, jetzt klappt auch die Rückkehr. Statt umständlich mit dem Bus führt jetzt eine Großkabinenbahn (die Gondeln fassen jeweils 125 Personen) direkt zurück ins Zinaler Skigebiet.

Gemütliche Skiwiesen im Bereich Tignousa, rasante Carvingstrecken unter dem Illhorn, einsame Genusspisten bei La Forêt und markierte Skirouten an der Bella Tola: Im Rhônetal ist für jeden etwas dabei. Neu in diesem Winter: In Chandolin ersetzt eine Vierersesselbahn einen alten Doppelsessel.

Dass Skilehrer eine gesunde Gesichtsfarbe haben ist nun wirklich nichts neues, doch die tiefe Bräunung der Ski- und Snowboard-Pädagogen im Val d'Anniviers setzt dem Ganzen eine Krone auf und ist sichtbarer Beweis für die von der Sonne wahrlich verwöhnten Skigebiete dort.

Die Natur meint es insgesamt sehr gut mit diesem Seitental des Rhônetals: Die Kulisse mit den eisgepanzerten Viertausendern im Talschluss zählt zum eindrucksvollsten, was die Walliser Alpen bieten können, die Sonnentage sind wie bereits gesagt sehr reich gesät, der Niederschlag dennoch ausreichend (und der fällt in diesen Höhen in der Regel als Schnee), und die Ortschaften mit ihren malerischen Holzhäusern bieten ein ganz besonderes Urlaubsflair.

Nicht zu vergessen natürlich das skifreundliche Gelände, aufgrund dessen es im Val d'Anniviers mit Vercorin, Grimentz, Zinal und Saint-Luc/Chandolin gleich vier abwechslungsreiche Skigebiete mit zusammen 230 Kilometern Pisten gibt - ein großartiges Skirevier mit einem vielfältigen Pistenangebot, das man nur nutzen muss und das einem bereits mit einem für alle geltenden Tagesskipass offen steht.

Das älteste Skigebiet des Tales

Das traditionsreichste Skigebiet befindet sich gleich am Taleingang oberhalb von Vercorin am Crêt du Midi, dem nördlichen Eckpunkt eines aussichtsreichen Bergrückens zwischen Val d'Anniviers und dem Rhônetal. Ein Familienskigebiet mit extra breiten, abwechslungsreich kupierten und sehr gut präparierten Pisten, das nur im obersten Bereich aus dem Waldgürtel herausragt.

In der Mulde östlich der Bergstation öffnet sich ein ideales Gelände für Einsteiger und Kinder, während man auf den traumhaften Almwiesen hinunter nach Tracuit sowie auf der nordseitigen Talabfahrt mit ihren Schneisen durch großartige Zirbenbestände unbeschwert seine Radien ziehen kann, störendes Gedrängel auf den Pisten gibt es nicht.

Ein schmuckes Walserdorf

Vom Crêt du Midi zieht in südlicher Richtung ein Bergkamm zum Roc d'Orzival, dem Eckpunkt des Skigebiets von Grimentz mit Panoramablick bis zum Mont-Blanc. 50 Pistenkilometer klingt zwar auf den ersten Blick bescheiden, doch das Angebot kann sich sehen lassen.

Eine Gondelbahn führt vom Ort hinauf zur Station Bendolla, von wo aus zwei Liftketten bis unter den Becs de Bosson ziehen und ein überaus abwechslungsreiches Gelände umschließen, das von der blauen Einsteigerabfahrt über die rote Genusspiste bis zur schwarzen Piste Lona, die übergangslos in den Schlusshang der knackigen FIS-Talabfahrt übergeht, reicht. Und dazwischen finden sich zahlreiche Tiefschneehänge, die sich allerdings rasch in Buckelpisten verwandeln.

Paradies für Freerider

Noch mehr Auswahl abseits der präparierten Pisten gibt es in Zinal im Talschluss, dort wurde sogar ein ganzer Abschnitt als Freeride-Gebiet ausgewiesen. Die Pisten selbst sind nur im Bereich der Station Sorebois einfacher, ansonsten dominieren mittelschwere Abfahrten, während das Schlussstück der nur gelegentlich gewalzten und meist extrem eisigen Piste de l'Aigle hinunter nach Zinal oder die Einfahrt in die grandiose Piste du Chamois, die vom Corne de Sorebois durch ein einsames Kar talwärts führt, zu Recht schwarz markiert sind.

Ein Anziehungspunkt für alle Freaks ist das Zinaler Freeridegebiet. Der Zugang ist allerdings nur mit angelegtem VS-Gerät möglich, bei Lawinenwarnstufe 3 oder höher wird das Areal geschlossen. Positiv: Im Avalanche Training Center bei Sorebois lässt sich der Umgang mit einem VS-Gerät üben.

Abwechslungsreich

Die Skischaukel Saint-Luc/Chandolin zwischen Bella Tola und Illhorn lockt mit dem größten Pistenangebot des Val d'Anniviers, das durch traumhafte Tiefschneemöglichkeiten auf der Nordseite des Arête des Ombrintses noch abgerundet wird.

Ein abwechslungsreiches Gebiet, in dem sich jeder nach Können und persönlichen Vorlieben seine Ecke raussuchen kann: Gemütliche Skiwiesen im Bereich Tignousa, rasante Carvingstrecken unter dem Illhorn, einsame Genusspisten beim Schlepplift La Forêt und markierte Skirouten an der Bella Tola. Die Liftfahrt auf die Bella Tola, dem höchsten mit Lift erreichbaren Punkt des Skigebietes, ist ein besonderes Erlebnis, mit jedem Meter weitet sich das Blickfeld, immer neue Viertausender wie Dom, Täschhorn, Weißhorn oder Zinalrothorn wachsen wie Pilze aus dem Boden.

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