Sicherheitskontrolle:Frankfurter Flughafen setzt Körperscanner ein

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Als erster deutscher Airport verwendet Frankfurt den Körperscanner im normalen Betrieb. Noch können die Passagiere wählen, ob sie durch den Scanner oder Metalldetektor gehen. Und nicht alle Flugrouten sind betroffen.

Erst scannen, dann fliegen - noch ist die Nutzung der drei Geräte am Frankfurter Flughafen für die Passagiere freiwillig, sie können weiterhin den gewohnten Metalldetektor nutzen. (Foto: dpa)

In Hamburg hatte alles viel zu lang gedauert, dabei hätte es mit den Körperscannern eigentlich schneller gehen sollen: Zehn Monate war bis Ende Juli 2011 am Hamburger Flughafen getestet worden, ob das Scannen der Passagiere die Sicherheitskontrolle beschleunigt. Doch die neuen Geräte versagten, zu oft musste das Personal per Hand nachkontrollieren. Also musste die Software der Scanner überarbeitet werden. Das haben die Hersteller offenbar geschafft: Ab sofort setzt die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen die "nächste Generation" der Körperscanner ein, allerdings nur für Passagiere, die in die USA reisen - und nur, wenn diese es wollen.

Denn die Nutzung der Scanner ist noch freiwillig. Nach EU-Bestimmungen dürfen Passagiere nicht dazu gezwungen werden, durch einen Körperscanner zu laufen. "Die Alternative ist dann eine manuelle Kontrolle", sagte der Sprecher der Bundespolizei, Christian Altenhofen.

Aus Schamgefühl muss allerdings keiner beim alten System bleiben: Der Körperscanner zeigt im Gegensatz zum Nacktscanner nur eine Art Strichmännchen. Falls es beim Scan Auffälligkeiten gab, sind die entsprechenden Körperstellen markiert, so dass die Beamten gezielt nachkontrollieren können. Realistische Körperbilder werden weder erstellt noch gespeichert. "Die Geräte arbeiten mit aktiver Millimeterwellentechnologie, welche keine gesundheitlichen Auswirkungen hat", versichert die Bundespolizei. Die Technik funktioniert in etwa wie eine Wärmebildkamera, Scanner mit Röntgenstrahlen werden in Deutschland nicht eingesetzt.

Beim Probebetrieb am Hamburger Flughafen hatten mehr als 800.000 Passagiere die Scanner genutzt. In knapp der Hälfte der Fälle soll es zu Fehlalarmen gekommen sein, hieß es 2011 aus Kreisen des Bundesinnenministeriums. Bei weiteren 15 Prozent habe es sich um echten Alarm gehandelt - bei fünf Prozent blieb die Ursache für die Meldung unklar. Nur in 31 Prozent der Gesamtfälle gab das Gerät grünes Licht, weil es nichts Verdächtiges bei dem Passagier gefunden hatte.

Alarm hatten bereits Falten in der Kleidung oder Schweißflecken unter den Achseln ausgelöst. Passagiere, die bei dieser elektronischen Prüfung aufgefallen waren, mussten danach aufwendig per Hand abermals kontrolliert werden. Damit wurde die Passagierabfertigung verzögert statt beschleunigt und somit ein wichtiges Ziel der Scanner verfehlt.

Nun sei die "Leistungsfähigkeit verbessert", meldet die Bundespolizei, die für die Passagierkontrolle verantwortlich ist. Die Körperscanner würden aufgrund erhöhter Sicherheitsanforderungen zunächst bei Reisen in die USA eingesetzt.

Auslöser für den Einsatz der Scanner war der vereitelte Sprengstoffanschlag eines Nigerianers auf ein US-Passagierflugzeug Ende 2009. Der Mann hatte den Sprengstoff in seiner Unterhose versteckt und wollte die Maschine mit dem Gemisch aus Pulver und Flüssigkeit abstürzen lassen. Die üblichen Sicherheitsschleusen mit Metalldetektoren finden solche Stoffe nicht, ebenso wenig Keramikmesser.

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