Laserpointer-Attacken:Gefährliche Blendung

Kleiner Strahl, schlimme Wirkung: Angriffe mit Laserpointern im Flugverkehr nehmen zu. Mehrfach betroffen waren zuletzt Rettungshubschrauber des ADAC.

Der Strahl eines Laserpointers schneidet durch das Dunkle der Nacht und erfasst das Cockpit eines Flugzeugs. Was wie Spielerei aussieht, ist für die Besatzungen eine große Gefahr. Das Luftfahrt-Bundesamt registrierte allein in diesem Jahr bereits 82 solcher Vorfälle, wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet. Auch das Bundesverkehrsministerium beobachtet dem Bericht zufolge eine Zunahme von Laserstrahl-Angriffen und spricht in einer Stellungnahme von einem gefährlichen Eingriff in die Sicherheit des Luftverkehrs.

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(Foto: dpa)

In Nordrhein- Westfalen, wo die Attacken neuerdings vom Landeskriminalamt erfasst werden, gab es laut Spiegel dieses Jahr bereits 48 Attacken. Mehrfach betroffen seien Piloten von Rettungshubschraubern des ADAC gewesen. Wegen Sehstörungen nach einem Laserpoint-Angriff fiel ein betroffener Pilot den Angaben zufolge für mehrere Tage aus.

Eine vergangene Woche erstellte medizinische Stellungnahme für den ADAC kommt zu dem Schluss, dass durch den Laserbeschuss "irreversible schwerste Schäden der Augen" entstehen können. "Sollte bei einer Laserattacke ein Pilot getroffen werden, kann es zu einer Fehlreaktion kommen bis hin zu Absturz", heißt es in der Expertise, die die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft erstellt hat.

Der ADAC fordert die Politik auf, verstärkt gegen den Missbrauch von Laserpointern vorzugehen. "Wer Piloten mit Laserstrahlen beschießt, handelt genauso gefährlich wie einer, der Steine von einer Autobahnbrücke wirft", sagte ein ADAC-Sprecher.

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