"Ja, ich will!" - Man möchte meinen, dass allein schon die Tragweite eines Eheversprechens ausreichen sollte, damit der Tag desselben den Beteiligten im Gedächtnis bleibt. Ob es gute oder schlechte Erinnerungen werden, nun ja, das wird sich zeigen.
Manches Paar scheint dennoch auf Nummer sicher gehen zu wollen und legt lieber noch eine Schippe drauf. Damit dieses Datum auch ja herausragt aus dem alltäglichen Einerlei und sich für alle Zeiten einfräst ins Langzeitgedächtnis. Trauzimmer mit Trockenblumen im Rathaus, zweiter Stock? Wie unromantisch! Nein, spektakulär muss es sein, einzigartig, für die Ewigkeit. Und mit fototauglicher Kulisse natürlich.
Man kann sich die erstaunlichsten Dinge organisieren lassen, zu Lande, zu Wasser und in der Luft, kann in Florida bei einem Parasailing-Flug heiraten, in Italien im Heißluftballon und in Japan in der Achterbahn. Auf den Malediven gibt es Trauungen unter Wasser, mit kleinerem Geldbeutel kann man alternativ auch in einem Freizeitbad in Rheinbach bei Bonn fürs Ja-Wort, respektive fürs Ja-Fingerzeichen, abtauchen. In Las Vegas lassen sich Hochzeiten im Helikopter buchen. Und in Neuseeland können sich Paare unmittelbar nach dem Eheversprechen im Festgewand gemeinsam am Bungee-Seil in die Tiefe stürzen, mit Sicherheit ein erster - und vielleicht ein letzter - Beziehungstest. Auch Wartelisten für eine Trauung im Weltall soll es schon geben.
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Weißer Sand oder wilde Felsen, grün bewachsene Dünen und immer türkisfarbenes Blau: Diese Strände sind einen Besuch wert - ob in Spanien, Kroatien, Israel oder Griechenland.
Ein Klassiker unter den Traumhochzeiten ist die Feier am Strand, mit Sand unter den Füßen und Meeresrauschen im Ohr ("Hä? Ist so laut hier, hast du schon 'Ja' gesagt?"), während am Horizont die Sonne untergeht. Auf Sardinien passiert das vielleicht bald sogar in der brutalstmöglich ehrlichen Form - nämlich nackt.
Die Gemeinde San Vero Milis an der Westküste der italienischen Insel will künftig standesamtliche Trauungen am FKK-Strand "Is Benas" anbieten. Man erarbeite derzeit den entsprechenden Ratsbeschluss, wird Bürgermeister Luigi Tedeschi in italienischen Medien zitiert. Ein deutsches Paar hatte sich die Nackt-Hochzeit gewünscht, und der Bürgermeister ist überzeugt, dass daraus mehr werden könnte: Er spricht von einer "wichtigen Chance für die Entwicklung eines aktiven und ökologisch nachhaltigen Tourismus". Ausgesprochen nachhaltig ist die Angelegenheit auch für die Paare, sparen sie sich doch die Anschaffung von Kleidungsstücken, die sie nach der Feier nie wieder tragen werden.
Eine Handvoll Sand oder eine Muschel als Erinnerungsstück an die Feier am Strand werden sie und ihre Gäste sich allerdings versagen müssen: Das ist auf Sardinien, ganz im Sinne eines ökologisch nachhaltigen Tourismus, streng untersagt. Sogar das Auswärtige Amt hat eine entsprechende Warnung in seine Reisehinweise aufgenommen: Auf der Insel sei "jede Art von Veränderung der Sandstrände oder die Mitnahme von Sand, Kiesel oder Quarzgestein, auch nur in kleinster Menge, gesetzlich verboten". Es drohen Strafen von bis zu 3000 Euro. Und die Ausrede, dass die Sandkörnchen am Strand versehentlich in die Hosentasche gesickert sind - nun, die wird bei Nackt-Hochzeitern kaum funktionieren.