Santo Domingo in der Dominikanischen Republik:Die Stadt des Kolumbus

Touristen reisen an die Karibik-Strände der Dominikanischen Republik und übersehen die Altstadt von Santo Domingo. So entgeht ihnen nicht nur die älteste Kathedrale Amerikas - die einen kleinen Makel hat.

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Bei der ´Unvollendeten": Santo Domingos Altstadt

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Touristen reisen an die Karibik-Strände der Dominikanischen Republik und übersehen die Altstadt von Santo Domingo. So entgeht ihnen nicht nur die älteste Kathedrale Amerikas - die einen kleinen Makel hat.

Kinder füttern Tauben, Männer spielen Domino, andere dösen auf Bänken unter hohen Bäumen. Zwei Frauen mit Büchern unter dem Arm und kurzen Röckchen schlendern über den Parque Colón zur nahen Kunstschule in der Fußgängerzone El Conde. Viele Männerblicke folgen. Die meisten Touristen bewundern hier im Herzen von Santo Domingos Altstadt aber eine andere Schönheit, eine unvollendete.

Bei der ´Unvollendeten": Santo Domingos Altstadt

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Weil sich viele der Arbeiter dereinst lieber auf Goldsuche machten, blieb die 1540 eingeweihte Kathedrale ohne Türme - bis heute. Weltberühmt ist sie dennoch. Santo Domingo, Hauptstadt der Dominikanischen Republik, wurde im August 1496 von Kolumbus-Bruder Bartolomeo gegründet und ist somit die älteste von Europäern errichtete Stadt in der Neuen Welt. Die "Unvollendete" ist die älteste Kathedrale in Amerika und laut Unesco "ein Architekturwunder der Kolonialstadt", welche zum Vorbild wurde für die anderen lateinamerikanischen Siedlungen der Eroberer.

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Der Haupteingang der Kathedrale führt auf den Kolumbusplatz, auf dem eine Statue an den Entdecker erinnert - an Christoph Kolumbus, nicht an seinen Bruder Bartolomeo, der die Stadt mitgegründet hat.

Bei der ´Unvollendeten": Santo Domingos Altstadt

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Das Fort, die Universität und weitere Bauwerke verbuchen ebenfalls historische Rekorde. Diese Attraktionen im Weltkulturerbe-Viertel liegen nur ein paar Fußminuten auseinander. Die Calle las Damas - die Straße war einst die Promenade der spanischen Hofdamen - gehört zu den Stationen eines Altstadtbummels genauso wie der Palast Alcázar de Colón (im Bild): Dieser war von Christoph Kolumbus Sohn, Diego Colón, 1514 errichtet worden - eine angemessene Unterkunft für den damaligen Vizekönig in den Kolonien. Heute ist hier ein Museum untergebracht, welches das Leben der hohen Beamten während dieser Epoche zeigt (hier eine virtuelle Tour auf Spanisch).

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Die älteste Festung Amerikas ist die Fortaleza Ozama mit dem Torre del Homenaje, die 1503 errichtet wurden. Das Fort thront über der Flussmündung des Ozama und sollte Hafen und Stadt schützen: Von hier aus ließen sich früh Piraten und englische, französische oder portugiesische Eroberer entdecken.

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Heute stürmen keine feindlichen Seefahrer mehr an Land, stattdessen legen Kreuzfahrtschiffe an der Mündung des Rio Ozama an.

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Am Rande der Zona Colonial sind viele Gassen schäbig. Putz blättert von den meisten Häusern. Abseits von Geschäftszentren und feinen Wohnvierteln hat die Stadt ein anderes Gesicht. Kleine, übelriechende Abfallberge türmen sich an etlichen Ecken. Für die Müllabfuhr fehlt der Stadt das Geld, ebenso für eine zuverlässige Stromversorgung.

Bei der ´Unvollendeten": Santo Domingos Altstadt

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Während in den Metropolen von Kuba und Puerto Rico - Havanna und San Juan - noch am späten Abend Straßenmusikanten spielen und neugierige Touristen in Scharen durch die historischen Viertel flanieren, ist in Santo Domingos Zona Colonial fast nichts los. Prunkvolle Gebäude werden zwar angestrahlt, doch nur wenige Menschen sind auf der Straße. Mancher fühlt sich nachts unsicher in dem Viertel. Hier nächtigen nur wenige ausländische Urlauber.

Lebhaft ist es am Abend nur an Teilen der langen Uferstraße der Hauptstadt, Malecón genannt. Merengue- und Salsa-Musik dröhnt aus Autos, Kiosken und Freiluft-Restaurants an der Strandpromenade.

Junge Akrobaten am Strand des Touristenresorts Boca Chica in Santo Domingo

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Vor 40 Jahren war Santo Domingo fast der einzige Ort in der Dominikanischen Republik, der von Touristen besucht wurde. An den Stränden gab es damals kaum Gästebetten. Heute landen oft nur Geschäftsleute und Einheimische in der Hauptstadt. Die meisten Urlauber fliegen gleich nach Punta Cana, La Romana oder Puerto Plata. Dabei lohnt sich der Aufenthalt im historischen Santo Domingo - zumindest bei Tag.

© dpa/Bernd Kubisch/kaeb
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