San Francisco:Cable Cars treten auf die Reparaturbremse

Schienen und Kabel sind marode. Statt in den nostalgischen Wagons die Straßen von San Francisco entlangzurattern, müssen Touristen und Einheimische auf Busse umsteigen.

Langsam, aber stetig zuckelt sie die hügeligen Straßen San Franciscos hinauf, um dann auf der anderen Seite umso zügiger hinunterzurattern - die Cable Cars sind seit über hundert Jahren aus dem Straßenbild von San Francisco nicht wegzudenken. Doch nun hat es sich eine Zeitlang ausgeruckelt: Die nostalgischen Wagons werden für Reparaturarbeiten vorübergehend stillgelegt. "Sie müssen dringend ausgebessert werden", sagte Kristen Holland von der Verkehrsbehörde der Westküstenmetropole dem San Francisco Chronicle über die abgenutzten Schienen und Kabelseile.

Als Erste der drei historischen Kabelbahnen zieht die California- Street-Linie von Januar bis Juni 2011 die Bremse an. Danach folgen die Powell-Street-Bahnen, die täglich tausende Touristen von der Innenstadt über viele Hügel hinweg zur Fisherman's Wharf transportieren. Während der Reparaturarbeiten sollen Busse für die Cable Cars einspringen.

Zwölf Millionen Fahrgäste pro Jahr

Wegen einer umfassenden Renovierung standen die historischen Bahnen zuletzt Mitte der 1980er Jahre fast zwei Jahre lang still. Damals musste das gesamte Kabelsystem erneuert werden.

Das in der Welt wohl einmalige Transportsystem, dessen Streckennetz immerhin 17 Kilometer lang ist, befördert im Jahr über zwölf Millionen Fahrgäste. Die Wagen werden von einem Stahlseil angetrieben, das in einem Schienenschacht unter der Straßendecke ständig in Bewegung ist.

1873 feierte das bestechend einfache Antriebssystem seine Premiere. Ausgedacht hatte es der englische Einwanderer Andrew Hallidie, der es nicht mehr mit ansehen mochte, wie die Gespanne von Pferdefuhrwerken an den steilen Hügeln der Stadt zusammenbrachen.

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