Safari in Botswana und Sambia:Ein Elefant ist kein Notfall

Hippos vorm Himmelbett und Geparden neben dem Jeep: im Okavango-Delta, an Linyanti und Sambesi, lebt man wild und luxuriös zugleich.

Andrea Reck

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Im Herzen des Okavango-Deltas in Botswana im südlichen Afrika liegt das Jacana Camp. Mit dem Motorboot landen wir am Holzdeck an. Foto: Dana Allen

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Die Crew empfängt singend und tanzend die sieben Gäste. Eine kurze Sicherheitsinstruktion, ehe ... Foto: Andrea Reck

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... jeder sein Zelt beziehen kann: Nach Sonnenuntergang stets nur in Begleitung unseres südafrikanischen Guides Lee oder der Manager Tumi und Bono von der Lounge zum Zelt, da sich auf dem Gelände immer wieder Elefanten tummeln oder Toby, das Flusspferd. In jedem Zelt gibt es eine Notsirene, die man mangels Telefon betätigen kann, wenn man Hilfe braucht. Ein Elefant sei jedoch kein Notfall, betont Tumi, die Managerin des Camps, lachend. Foto: Andrea Reck

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Morgens um sechs, es ist noch dunkel, weckt Lee seine Schäfchen, die sich gleich am Lagerfeuer versammeln und an der heißen Kaffeetasse die Finger wärmen. Wenig später tuckern wir zunächst im Boot durch Papyrus- und Schilfgassen, dann rollen wir weiter im offenen Landrover Defender 110 über sandige und teilweise überflutete Wege. Über uns dreht ein Kampfadler, Afrikas größter Adler, seine Runden. Leierantilopen, Schwarzfersenantilopen und Gnus weiden neben der Sandpiste, die immer wieder durch überflutete Senken führt. Bei einer Tee- und Pinkelpause ("Let me check the facilities first" grinst Lee, denn hinterm Busch könnte ja ein Leopard sitzen ...) marschiert gackernd ein Trupp Helmperlhühner vorbei. Foto: Michael Poliza

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Ein prächtig blauer Haubenzwergfischer zupft am Schilfgras, der blaue Himmel spiegelt sich im unbewegten Wasser, bis ein mächtiger Silberreiher landet, als wir im Boot zurück zur Insel fahren. Und dann bewegen nahezu drei Tonnen das Wasser. Ein Flusspferd taucht prustend auf. Eine Schrecksekunde, als das Hippo auf uns zukommt, Lee den Motor anwerfen will und sich nichts tut. Doch nach einigen Versuchen springt er spuckend an, wir wahren den nötigen Sicherheitsabstand. Foto: AP

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Nach einem üppigen Brunch und einigen Stunden Mittagspause samt "Afternoon Tea" machen wir uns wieder auf die breiten Socken des Landrover Defender 110. Leopardenspuren, von Lee im feuchten Sand entdeckt, führen in ein Palmendickicht. Foto: Andrea Reck

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Und tatsächlich, eine Leopardin ist im trockenen Gras zu sehen. Sie klettert auf einen Marula-Baum. "Keine Angst", flüstert Lee, "ihr müsst nur ruhig sitzen bleiben." Wenig später klettert ein Jungtier etwas unbeholfen zu ihr hinauf. Schräg über uns, im für Fotografen perfekten Abendlicht, hat das etwa drei Monate alte, hauskatzengroße Leopardenbaby viel Spaß dabei, der Mutter in den Schwanz zu beißen. Auch die Mutter scheint sich vom Publikum unterm Baum nicht im Geringsten gestört zu fühlen und hängt schließlich alle Viere von sich streckend auf dem Ast, gähnt und blinzelt ab und zu zum Baby hinüber. Foto: Chris Castell

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Tags darauf gelangen wir per Boot, Landrover und Buschflugzeug ins Motswiri Camp am Selinda Spillway, der bei außergewöhnlich starkem Hochwasser das Okavango-Delta mit dem östlich gelegenen Linyanti-Chobe-Flusssystem verbindet. Foto: Dana Allen

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Das Okavango-Delta ist das größte Binnen-Delta der Welt und rund 40.000 Jahre alt. Auf 360 Kilometern weist es nach Süden nur 60 Meter Gefälle auf. Dank der früher weitverbreiteten Tsetse-Fliege gab es hier nie Viehwirtschaft, die Natur wurde sich selbst überlassen. Foto: Wilderness Safaris

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Nachts sind vom komfortablen Bett aus durch die Zeltwand das Brüllen der Löwen und das Kreischen der Paviane zu hören. Am Abend sind wir auf Nachtsafari gewesen. Mit einem Scheinwerfer leuchtete Lee vom fahrenden Auto aus die Bäume ab. Er vermutet hier die beiden Löwen, die am Morgen aus nächster Nähe (im Bild) zu beobachten waren. Ehe wir Passagiere irgendetwas entdeckt haben, schaltet er die Lampe um auf Rotlicht. Da! Was für eine eindrucksvolle Szene: Zeitlupenartig schreiten die mächtigen, langmähnigen Löwen-Männchen auf der feuchten Sandpiste, setzen lautlos eine Pfote vor die andere. Wie auf der Kinoleinwand ziehen sie majestätisch vorbei, würdigen uns keines Blickes. Foto: Andrea Reck

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Am Morgen machen wir eine Safari zu Fuß. Lee muss alle sechs Monate zur Schießprüfung, um mit seinen Gästen per pedes auf Spurensuche gehen zu dürfen. Und da sind sie: Wie vom Fremdenverkehrsamt bestellt stehen zwei Geparden auf einem niedrigen Termitenhügel, der aus dem wogenden Präriegras ragt. Die kleinen Köpfe der Schwarzgefleckten gehen ebenso gelassen hin und her wie die kräftigen Schwänze. Man kann sich vorstellen, dass diese langbeinigen, schlanken Katzen kurzfristig über hundert Stundenkilometer schnell werden können. Doch heute blinzeln sie in aller Ruhe in die Morgensonne, schreiten gemächlich durchs Gras, in dem man sie kaum ausmachen kann, zum nächsten Hügel. Foto: Andrea Reck

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Die nächste Station: Von meiner kleinen Terrasse aus blicke ich auf eine Lagune des Linyanti-Flusses. Am zwanzig Meter entfernten Gegenufer wächst Schilfgras, die brettebene Horizontlinie unterbrechen nur wenige Bäume. Ein mächtiger Mopane-Baum mit seinen schmetterlingsförmigen Blättern spendet meinem Wohnzelt und der hölzernen Terrasse davor Schatten. An der Rückseite des Zeltes befinden sich Toilette, Dusche und Waschbecken. Hier sollte man nichts liegen lassen, denn Paviane spielen gerne mit Toilettenpapier und Seife. Foto: Andrea Reck

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Keine dreißig Meter entfernt stehen zwei Elefanten am seichten Ufer und schütten sich genüsslich mit dem Rüssel Wasser ins Maul und über den Kopf. Die riesigen Ohren sind ständig in Bewegung und fächern Kühlung zu. Ab und zu ist ein Plätschern und Gurgeln zu hören, ein dritter gesellt sich dazu, doch bald trotten alle an Land. Foto: AR

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Ein Knacken lässt mich auf die andere Seite der Terrasse schauen. Da steht ein ausgewachsener Elefant keine zehn Meter entfernt und reißt mit dem Rüssel Zweige von niedrigen Büschen. Ganz entspannt sitzen bleiben, hatte Lee zuvor geraten, falls vierbeinige Säugetiere auftauchten. Sitzen bleiben, okay. Aber ganz entspannt bin ich in diesem Moment nicht. Die Stoßzähne eines Elefanten wirken auf diese Entfernung ziemlich respekteinflößend. So wage ich kaum zu atmen und warte, bis sich der Koloss anderen Weidegründen widmet. Foto: Andrea Reck

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Nur ungern lassen wir das Okavango-Delta in Botswana hinter uns und gehen im Kesane Airport unterm Schild "Ba Ba Lololang" (Abflug) hindurch zum letzten Flug im Buschflieger. Er sollte der spektakulärste werden. Foto: Andrea Reck

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In der Sprache des hier lebenden Mukuni-Stammes heißen die Victoria-Fälle auf der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia "der Rauch, der donnert". Foto: oh

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Pilot Gustav dreht zwei Schleifen über den gigantischen Wasserfällen, ehe er uns in Livingstone/Sambia absetzt. Foto: Mike Myers

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Schon bald sind wir in der neu eröffneten Tokaleya Lodge direkt am breiten Sambesi. Ein perfekter Schlussakkord: Vom Himmelbett mit Moskitonetz genießt man ebenso wie von der Freiluftdusche direkten Hippo-Blick.

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Info Botswana Anreise: Mit South African Airways ist Maun über Johannesburg zu erreichen. Ein Visum wird an der Grenze gebührenfrei ausgestellt. Der Reisepass muss noch mindestens 6 Monate gültig sein. Veranstalter: Der Spezialreiseveranstalter Abendsonne Afrika GmbH, Zur Unteren Mühle 1, 89290 Buch, info@abendsonneafrika.de, www.abendsonneafrika.de, Tel. +49 (0) 7343 / 929 98-0; Fax: +49 (0) 7343 / 929 98-29 bietet Bausteine an. Camps: www.wilderness-safaris.com. Foto: Andrea Reck (Andrea Reck/sueddeutsche.de/dd)

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