Rom:Millionen pilgern in die Ewige Stadt

Sonderzüge, eine Art Feldklinik auf dem Petersplatz und Großparkplätze überall - Italiens Hauptstadt erwartet Besucher aus aller Welt.

Von Stefan Ulrich

Es wirkt, als bereite sich Rom auf eine Naturkatastrophe vor. In Kongress- und Ausstellungshallen werden endlose Reihen weiß bezogener Behelfsbetten aufgebaut.

Das Olympiastadion und das Stadion Flaminio sind für Sportveranstaltungen gesperrt, stattdessen sollen sich hier Zehntausende in ihren Zelten und Schlafsäcken einrichten können. Im Umfeld des Petersplatzes wird eine Art Feldklinik aufgebaut. Unzählige freiwillige Helfer haben sich gemeldet, Polizisten brechen ihren Urlaub ab.

Rom empfängt einen der größten Pilgerströme seiner Geschichte. Die Stadtverwaltung rechnet mit zwei Millionen Menschen. Schon vor dem Tod des Papstes haben sich die italienische Regierung, die Stadt und der Vatikan darauf vorbereitet. Entsprechend gelassen reagieren jetzt die Verantwortlichen.

"Rom steht bereit"

So sagt der Zivilschutz-Chef Guido Bertolaso: "Nicht nur Rom, sondern auch ganz Italien steht bereit, all die zu empfangen, die dem Heiligen Vater nahe sein möchten." Die Stadtverwaltung fordert Bürger und Pilger auf, mit öffentlichen Bussen und U-Bahnen zum Petersplatz zu fahren. Entlang der Ringstraße um Rom wurden Großparkplätze hergerichtet.

Die italienische Bahn setzt Sonderzüge nach Rom ein, an den Stadtbahnhöfen stehen Pendlerbusse bereit. An einigen Stellen der Ewigen Stadt werden auf Großbildschirmen die Ereignisse im Vatikan übertragen. Das Gelände des Zirkus Maximus bietet Platz für Massenmessen. Zur besonderen Herausforderung wird der Tag der Beerdigung des Papstes werden.

Bis zu 200 Staats- und Regierungschefs gilt es dann zu empfangen und zu schützen, unter ihnen wird wahrscheinlich auch der amerikanische Präsident George W. Bush sein.

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