Rodeltipps:Aus der Bahn

Von der Birgitzer Alm bei Innsbruck bis zum Reschensee im Vinschgau: Im Alpenraum gibt es viele Rodelstrecken, die auch für Kinder gut geeignet sind. Wichtig dabei ist natürlich eine gemütliche Hütte, in der man vor der Abfahrt einkehren kann.

Kurven und Knödel

Auf eines muss man sich einstellen auf dem Weg zur Birgitzer Alm (1808 m): Alleine ist man hier höchstens bei Graupelschauern kurz nach Sonnenaufgang. Denn die Rodelbahn, die von der Birgitzer Alm hinabführt zur Kehre oberhalb des Adelshofs, ist die Paradestrecke der Innsbrucker. Das hat mehrere Gründe: Der Weg ist mit 450 Höhenmetern und rund drei Kilometern weit genug, um ins Schwitzen zu kommen, überfordert aber auch Schulkinder nicht. Die Bahn ist rasant, aber - sofern nicht vereist - nicht zu steil, und ganz oben steht mit der Birgitzer Alm ein Gasthaus, in dem unter anderem diverse Knödel als Belohnung serviert werden. Die kurvenreiche Abfahrt sollte man auch ohne mitfahrende Kinder nüchtern, mit Helm und eher mit den Füßen am Boden angehen. Die Abfahrt mag familientauglich sein, schwere Unfälle gab es dennoch schon. Dominik Prantl

www.winterrodeln.org, Birgitzer Alm ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, Mi., Fr. bis 22 Uhr. Tel.: 0043 / 664 / 597 00 26

Mit Seeblick

Schon der Blick lohnt den Aufstieg: 500 Meter unterhalb der Reschner Alm liegt der Reschensee im Vinschgau, der im Winter zur Eisfläche wird. Hinauf kommen die Wanderer vom Ort Reschen oder vom Parkplatz an der Straße nach Rojen. Eine gute Stunde ist man unterwegs, mit Kindern vielleicht auch ein wenig länger, besonders wenn die Kleinen nicht mehr laufen und stattdessen auf dem Schlitten gezogen werden wollen. Das Ziel auf 2020 Meter ist ein wenig Schweiß wert. In der gemütlichen holzvertäfelten Stube tischt Hüttenwirt Fabian Rapp neben der Brettlmarende auch raffinierte Südtiroler Küche auf. Nach der Rast kommt der Spaß: Die Familie saust die nie zu steile Forststraße hinab. Besonders schön ist es, in der Dämmerung mit Stirnlampen oder Fackeln auf den Schlitten abzufahren. Ingrid Brunner

Die Reschner Alm ist Mi., Do., Sa. von 10- 20 Uhr, Freitag bis 23 und Sonntag bis 17 Uhr geöffnet. Tel. 0039 / 0331 / 528 58 18

Königlich ins Tal

Ein Blockhaus mitten im Wald, ein rauchender Kamin und davor Dutzende Schlitten: Die Drehhütte bei Schwangau war früher eine Holzfäller-Unterkunft, nun ist sie ein beliebtes Ziel für Rodler. Für ganz kleine Kinder, die sich gerne auf dem Schlitten hochziehen lassen, ist die Tour eher nichts, es geht vom Parkplatz Berghausstraße (vier Kilometer von Buching Richtung Schwangau) eine Stunde lang steil bergauf. Der breite Wanderweg führt anfangs durch den Wald, immer wieder hat man Ausblicke auf die Seen und Schloss Neuschwanstein. In der Hütte serviert der Wirt Hubert Winkler Kässpätzle oder sehr gute Wildgerichte. Mit dem zusätzlichen Gewicht im Bauch geht die Abfahrt noch schneller, je nach Fahrweise 20 bis 30 Minuten. Vorsicht: Die Bahn ist stellenweise recht steil. Tipp: Beim Aufstieg immer schön am Rand gehen, es kommen einem rasante Rodler und manchmal auch Geländewagen entgegen. Titus Arnu

www.drehhuette.de, geöffnet von 10-22 Uhr, Sonntag bis 18 Uhr, Montag Ruhetag

Ritt der Hexen

Der "Hexenritt" also: Schon der Name ist eine Verheißung für einen Siebenjährigen, und der meine lässt keine Zweifel gelten: Von allen Rodel-Abfahrten am Wilden Kaiser muss es jetzt die wildeste sein. 3,8 Kilometer geht es hier abwärts, in engen Kurven von der Bergstation der Gondelbahn in Söll ins Tal - tagsüber und auch nachts, wenn die Bahn im bunten Flutlicht leuchtet: "Alter", sagt mein Kind, "das sieht echt gruselig aus." Rodeln wie ein Weltmeister kann er jetzt jedenfalls, denn vor dem wilden Ritt gab's einen Intensivkurs im Schlittenfahren, bei einer, die es wirklich wissen muss: Marianne Treichl, Sölls Weltcup-Rodel-Fachfrau, die jahrelang für Österreich durch die Eiskanäle zimmerte. Zweimal pro Woche kann man bei ihr lernen, was ein echter Rodel-Profi wissen muss: Lenken, Kurventechnik, Überholtricks, und ja: auch bremsen. Thomas Heinloth

www.wilderkaiser.info, Anmeldung zum Rodelkurs Tel: 0043 / 53 33 / 52 60

Mit Bob zum Gletscher

Auf über 3000 Meter muss man hinauf, um in Val Thorens Schlitten zu fahren. Die Rodelbahn führt mitten durch das französische Skigebiet, vom Fuß des Gletschers Péclet hinunter in den Ort auf einer eigens dafür präparierten Piste mit überhöhten Kurven. Von Mittwoch bis Freitag sind auch Abendabfahrten möglich. Wer bei Dunkelheit im Ziel ankommt, kriegt Glühwein und Beaufort-Käse serviert. Entsprechend ist der Tarif abends höher: 23 statt 15 Euro kosten dann die Gondelfahrt, die Ausleihe von Schlitten sowie die Verköstigung. Wobei in Val Thorens keine Holzschlitten benutzt werden, sondern flache Plastik-Bobs. Um die Toboggan genannte, sechs Kilometer lange Strecke fahren zu dürfen, muss man mindestens fünf Jahre alt und 1,25 Meter groß sein. Stefan Fischer

www.valthorens.com, Mo. bis Fr. von 12.15-16 Uhr, Mi.-Fr. zusätzlich von 17- 18.30 Uhr, Sa. u. So. von 10-16.30 Uhr

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