Als Hans Staden erstmals nach Rio de Janeiro kam, empfand er eine eigenartige Mischung aus Faszination und Abscheu. Einerseits war er von der Landschaft sowie der Tier- und Pflanzenwelt so nachhaltig beeindruckt wie vom Körperkult der Bewohner. "Sie sind von der Sonne braun gebrannt, denn sie gehen alle nackt", verzeichnete er in seinen Reiseerinnerungen. Andererseits machte Staden auch verstörende Erfahrungen mit der sehr speziellen brasilianischen Gewaltkultur. "Die Stricke, die ich um den Hals hatte, banden sie über mir an einem Baum fest. Dabei verspotteten sie mich und nannten mich che reimbada inde, was so viel bedeutet wie: Du bist mein gefangenes Tier."
Rio de Janeiro:Schönheit und Chaos
In keiner Stadt liegen Armut und Reichtum, Leben und Tod näher beieinander als in Rio de Janeiro. Besucher fordert der Austragungsort der Olympischen Spiele besonders heraus.
Von Boris Herrmann
Lesen Sie mehr zum Thema