Süddeutsche Zeitung

Reiseziel für 2020: Slowenien:Stadt, See, Meer

Tipp für einen Urlaub ohne Flug: Slowenien ist klein, aber überraschend vielfältig.

Von Eva Dignös

Stadt oder Land? Natur oder Kultur? Berge oder Meer? Die großen Fragen in der Reiseplanung haben schon Familien entzweit. Oft kommt der Roadtrip als Kompromiss ins Spiel - wenn auch um den Preis stundenlanger Autofahrten, die sich die Reisenden schönreden mit dem Argument, dass der Weg das Ziel sei und der Blick aus dem Autofenster doch ganz malerisch.

Eine sicher harmonischere Lösung ist es, einfach dorthin zu fahren, wo die Strecken zwischen Stadt und Land, Natur und Kultur, Bergen und Meer so kurz sind, dass der Weg nicht das Ziel ersetzen muss. In Slowenien, dem kleinen Land, das viele nur von der Durchreise an die kroatische Küste kennen, geht das sogar an einem verlängerten Wochenende. Als erstes Ziel drängt sich Ljubljana auf, die lässige Hauptstadt: nur 400 Kilometer von München entfernt und trotzdem selten auf dem Städtereise-Radar. Liegt es daran, dass der Name ein bisschen sperrig ist? Oder daran, dass die Instagram-Reisecommunity die Gegend noch nicht entdeckt hat?

Dabei erfüllt Ljubljana genau deshalb alle Voraussetzungen für einen entspannten Städtetrip: Es gibt eine hübsche Altstadt, geprägt von Barock und Jugendstil. Und durch die Fußgängerzone rechts und links des Flusses Ljubljanica schlendern Besucher vorbei an Marktständen, kleinen Geschäften und unzähligen Bars, Cafés und Restaurants. Ein bisschen Balkan, ein bisschen Österreich, ein bisschen Italien, optisch wie kulinarisch. Die Bewohner trinken ihr Bier auch im Winter gern im Freien. Die mittelalterliche Burg über der Altstadt wurde geschickt restauriert; wer dorthin nicht zu Fuß gehen will, kann die Standseilbahn nehmen. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis zu den Ausläufern der Julischen Alpen.

Die Berge sind ebenso wie das Meer nur etwa zwei Stunden von der Hauptstadt entfernt. Von Ljubljana aus geht es zum Beispiel vorbei an der Höhlenburg Predjama ins Adriastädtchen Piran und von dort aus auf kurvenreichen Bergstraßen durch das Soča-Tal über Bovec nach Bled. Das Postkartenidyll aus blau glitzerndem See und schneebedecktem Gipfelpanorama muss man sich in der Hochsaison und am Wochenende allerdings mit zahllosen Bustouristen teilen. Auch die Vintgar-Klamm, eine Schlucht mit grandiosen Ausblicken auf senkrechte Felswände und rauschendes Wasser, ist kein Geheimtipp, aber sehenswert. Oder man fährt einfach los, neugierig auf das, was hinter der nächsten Ecke wartet - ist ja nicht weit. (slovenia.info/de; visitljubljana.com)

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Quelle:
SZ vom 16.01.2020
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