Die Militärjunta in Myanmar will trotz der anhaltenden Gewalt im Land wieder Urlauber aus aller Welt anlocken. Seit kurzem können Interessenten aus 100 Ländern wieder online ein Touristenvisum beantragen, darunter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Experten und das Auswärtige Amt (AA) warnen jedoch dringend davor, das frühere Birma zu besuchen. Deutschen Staatsangehörigen empfielt das AA, das Land zu verlassen. Immer wieder komme es zu politisch motivierten Gewalttaten und Sprengstoffanschlägen.
Das Land hatte im Zuge der Corona-Pandemie Anfang 2020 seine Grenzen geschlossen. Seit dem Putsch der Generäle und der Entmachtung von Regierungschefin Aung San Suu Kyi im Februar 2021 versinkt das frühere Birma im Chaos. Tötungen und Entführungen durch die Armee sind an der Tagesordnung. 2019 waren noch rund 4,3 Millionen Touristen in das für seine Pagoden und malerischen Landschaften bekannte Land gekommen. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hatte im März erklärt, dass sich die humanitäre Krise in Myanmar inmitten der systematischen Brutalität des Militärs weiter ausweite. "Die Wirtschaft steht am Rande des Zusammenbruchs. Über 14,4 Millionen Menschen gelten jetzt als hilfsbedürftig", sagte sie und prognostizierte, dass die Nahrungsmittelknappheit in den kommenden Monaten stark zunehmen werde.