Mondsee, Österreich
Es erfordert schon Phantasie, um in der Form des elf Kilometer langen und knapp zwei Kilometer schmalen Sees eine Mondsichel zu entdecken. Muss man auch gar nicht, denn nicht dem Mond verdankt er seinen Namen, sondern vermutlich einem Adelsgeschlecht mit dem Namen Mann. Aus dem Mannsee, wie er bis ins 17. Jahrhundert hieß, wurde im Lauf der Jahrhunderte ein Mondsee. Das passt gut zu einer Legende, die sich um das Gewässer rankt: Der bayerische Herzog Odilo ritt nach der Jagd in dunkler Nacht auf einen steilen Abhang über dem See zu. Im letzten Moment rissen die Wolken auf, der Mond spiegelte sich im See, der Herzog stellte fest: "Oh, da geht's runter." Und bremste doch noch ab.
Jenen Herzog gab es tatsächlich, er gründete im Jahr 748 ein Kloster am Seeufer. Die stattliche Basilika St. Michael, früher Stiftskirche des Klosters, interessiert die meisten Reisegruppen allerdings vor allem wegen eines Ereignisses aus jüngerer Vergangenheit: Der Altarraum war 1964 die Kulisse für die Hochzeitsszene in der Hollywood-Schnulze "The Sound of Music" über die singende Familie Trapp.
Was macht man dort? Segeln, Kiten, Windsurfen, Wasserski fahren, Wakeboarden, Paddeln, Tauchen - kaum ein Wassersport, der am drittgrößten See des Salzkammerguts nicht möglich wäre. Manchmal pflügen sogar Autos neben Segelschiffen und Tretbooten durch die Wellen - beim Schwimmwagen-Treffen, das am Pfingstwochenende auf dem Mondsee stattfand.