Reisetipps:Allez les touristes - die EM-Orte in Frankreich

Das Turnier ist auf zehn absolut sehenswerte Städte verteilt: Tipps zu Wahrzeichen, Spezialitäten und Highlights rund um die Fußballspiele.

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Marseille Die Hafenmetropole gehört zu den vielseitigsten Städten am Mittelmeer - beim Kurzbesuch ist also höchstens die Qual der Wahl das Problem. Extra zur EM gibt es am "Plage du Prado" ein riesiges Public-Viewing-Gelände mit Meerblick - es lohnt sich aber, sich zwischendurch von der Großleinwand loszureißen. Très beau, très unsportlich: Ein Spaziergang in der Gegend des alten Hafens ist allein schon wegen der anlegenden Schiffe und Jachten unterhaltsam. Wer vom Rummel der Altstadt genug hat, kann mit einer Fähre auf die kleinen Inseln vor der Stadt übersetzen, dort über karge Felsen wandern und den Blick auf Marseille und das offene Meer genießen. Apropos Blick: Nirgendwo in der Stadt ist er eindrucksvoller als vom Hügel der Kirche Notre Dame de la Garde aus (im Bild im Hintergrund zu erkennen). Für eine Prise Bildung gibt es zum Beispiel das MuCEM - das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers, eröffnet 2013. Fußball macht hungrig Marseille ist bekannt für die Bouillabaisse, die legendäre Fischsuppe. Frische Meeresfrüchte gibt es dank Mittelmeer im Überfluss. Fischverächtern bleibt zum Beispiel die Alternative Soupe au pistou, eine herzhafte Gemüsesuppe. Schön im Abseits: Aix-en-Provence Sehnsucht nach etwas weniger Großstadt und etwas mehr Idylle? Das elegante Aix-en-Provence liegt nur etwa eine halbe Autostunde entfernt.

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Lille Die Grand Place der nordfranzösischen Stadt erinnert nicht zufällig an Plätze in Brüssel oder Antwerpen: Die Geburtsstadt von Charles de Gaulle wurde erst 1667 französisch und gehörte davor zu Flandern. Très beau, très unsportlich: An Museen steht einiges zur Auswahl, etwa der Palais des Beaux-Arts - mit mehr als 60 000 Werken das größte französische Museum außerhalb der Hauptstadt - oder das Naturhistorische Museum. Fußball macht hungrig Spezialitäten sind hier seit Jahrhunderten Waffeln (Gaufres). Aus der Komödie "Willkommen bei den Sch'tis" ist außerdem das örtliche "Ch'ti"-Bier bekannt. Schön im Abseits: Mons Eine einstündige Autofahrt trennt Lille vom belgischen Mons (eventuelle Kontrollen allerdings nicht eingerechnet). Mons war im vergangenen Jahr Europäische Kulturhauptstadt und hat sich zu diesem Anlass eine Generalüberholung verordnet. Und deren Ergebnis dürfte auch interessant sein, nachdem der Titel nun an Breslau und San Sebastián weitergegeben wurde.

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Lens In der Blütezeit des Kohleabbaus gab es in der Stadt und ihrer Umgebung 19 Gruben. Heute können die Fördertürme und Abbauhalden besichtigt werden. Das alte Zechengelände steht seit 2012 auf der Unesco-Welterbe-Liste. Très beau, très unsportlich: In Paris für einen Besuch im Louvre Schlange stehen? Ausgerechnet in der Industriestadt Lens gibt es eine Alternative. Auf dem Welterbe-Gelände hat das berühmteste Kunstmuseum Frankreichs eine Filiale eröffnet, den "Louvre Lens". Auch wer kein Ticket kaufen mag, bekommt etwas zu sehen: eine Zeitgalerie im "Open Space" schleust gratis durch 4000 Jahre Kunstgeschichte. Fußball macht hungrig Ein französisch-flämisches Traditionsgericht ist zum Beispiel Potjevleesh. Das Fleischgericht (ähnlich der deutschen Sülze) wird kalt serviert, meist zusammen mit Pommes frites und Bier. Außerdem in der Gegend beliebt: Tarte au maroilles mit regionalem Käse. Schön im Abseits: Nordseeküste Bis zum Meer sind es von Lens aus etwa anderthalb Autostunden. Wer neugierig ist, die nördlichste Gemeinde Frankreichs zu sehen, fährt nach Bray-Dunes nahe Dünkirchen, direkt an der Grenze zu Belgien.

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Nizza Es ist durchaus eine Möglichkeit, als EM-Besucher in der Côte-d'Azur-Stadt alle Zeit vor und nach den Spielen an der Promenade des Anglais, beziehungsweise am daneben gelegenen Strand zu verbringen. Très beau, très unsportlich: Zu sehen gäbe es aber auch einiges. Beim Flanieren etwa auf dem Cours Saleya, bekannt auch als Blumenmarkt "Marché aux fleurs", dem idyllischen Mittelpunkt der kleinen Altstadt. Der hier abgebildete Ausblick bietet sich vom Schlosshügel zwischen Altstadt und Hafen - ein ideales Picknickgelände. Und falls es im Freien zu heiß wird oder doch mal regnen sollte: Da gäbe es zum Beispiel das Matisse-Museum in einer Villa auf den Hügeln, die opulente russisch-orthodoxe Kathedrale Saint-Nicolas oder das Museum für Moderne Kunst MAMAC. Fußball macht hungrig Um Salade niçoise oder Ratatouille zu essen, muss natürlich niemand extra auf Reisen gehen. Diese Spezialitäten einmal in ihrer natürlichen Umgebung zu genießen, könnte trotzdem nett sein. Wirklich nur in Nizza zu finden ist dagegen Socca. Das traditionelle Arme-Leute-Gericht besteht aus in Olivenöl gebackenen Kichererbsenfladen und ist ein guter Snack, zum Beispiel zu einem Glas Rotwein. Schön im Abseits: Antibes Ein Abstecher nach Monaco liegt nahe - es lohnt sich aber auch Antibes, westlich von Nizza, das schon im 4. Jahrhundert v.Chr. von den Griechen gegründet wurde. Besonders sehenwert: das Picasso-Museum im Château Grimaldi direkt am Meer.

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Bordeaux In einer Umfrage vor wenigen Jahren stellte sich heraus, dass die Franzosen - abgesehen von Paris - Bordeaux für die lebenswerteste Stadt in ihrem Land halten. Auch Reisende können von den Investitionen in die örtliche Lebensqualität profitieren, etwa durch Spaziergänge an den renovierten Promenaden entlang des Garonne-Ufers. Très beau, très unsportlich: Ganz neu zu bewundern ist die "Cité du Vin", das große Weinmuseum hinter futuristischer Fassade samt Freizeitpark, eröffnet im Mai 2016. Das alte Bordeaux wiederum ist geprägt durch die weitläufige Place de la Bourse und die hübsche Fußgängerzone Rue Sainte-Catherine. Und wer doch nicht vom Thema Fußball loskommt: Pünktlich zur EM eröffnet im Musée d'Aquitaine eine Fußballausstellung. Fußball macht hungrig Also könnte ein Gericht mit Sauce bordelaise gut schmecken - diese wird selbstverständlich auf Rotweinbasis gekocht. Als süße Spezialität gelten die Cannelés bordelais - kleine Kuchen mit Rum-Vanille-Geschmack, die außen knusprig und innen saftig sind. Schön im Abseits: Arcachon Der Atlantik ist so nah, dass sich niemand einen Ausflug zur Küste entgehen lassen sollte, der die Zeit dafür hat. Arcachon - früher armes Fischerdorf, dann Badeort für die Wohlhabenden - bietet sich als Ziel an. Auch ein Naturwunder gibt es ganz in der Nähe: die Dune du Pilat, die größte und höchste Wanderdüne Europas.

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Lyon Fast an jedem Austragungsort dieser EM ist Weltkulturerbe zu bewundern, so auch hier. Die Altstadt und ein Teil der Halbinsel Lyon stehen auf der Unesco-Liste. Am Zusammenfluss von Rhône und Saône hat sich seit der Römerzeit eine bedeutende Stadt entwickelt. Très beau, très unsportlich: Die Altstadt ist besonders durch Architektur des Mittelalters und der Renaissance geprägt. Doch die Stadt hat auch moderne Seiten - so ist Street Art allgegenwärtig, besonders im Viertel États-Unis. Als Aussichtspunkt ist der Hügel Fourvière beliebt, auf den man zu Fuß oder mit einer Seilbahn kommt. An klaren Tagen reicht der Blick bis an den Alpenrand. Fußball macht hungrig Gut zu wissen also, dass die in Deutschland bekannte Lyoner Wurst Saucisson lyonnais heißt. Aber Achtung: Es gibt hier eine Vielzahl von Wurstsorten, darunter die Rosette, oder - ja, wirklich - die "Jésus de Lyon", eine besondere Salami. Schön im Abseits: Beaujolais Nördlich der Stadt liegt das Weinbaugebiet Beaujolais - leicht erreichbar für Tagesausflüge.

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Saint-Étienne 50 Kilometer südwestlich von Lyon liegt diese, eher unbekannte EM-Stadt. Als Touristenmagnet kann sie kaum gelten, sondern wurde eher durch die Kohleförderung und andere Industriezweige geprägt - und dann durch die mit ihrem Niedergang verbundene Krise. Andererseits: 2010 wurde Saint-Étienne von der Unesco als "City of Design" anerkannt. Très beau, très unsportlich: Stolz ist man in der Stadt zwar tatsächlich in erster Linie auf den legendären Club AS Saint-Étienne, aber es gibt auch hier ein Leben jenseits des Fußballs. Die Konzerthalle "Le Fil" etwa gehört zu den modernen Architekturhighlights der Stadt. Im Minen-Museum ist Industriegeschichte im größten zugänglichen Bergwerk Südfrankreichs nachzuvollziehen. Fußball macht hungrig Auch in der Küche geht es eher handfest zu: Typisch sind hier zum Beispiel Rapées, eine Art Kartoffelpuffer, oder Bugnes, süße Krapfen. Schön im Abseits: Gorges de la Loire Auch die Industriestadt Saint-Étienne hat Natur zu bieten - etwa bei Bootsausflügen auf der Loire.

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Toulouse Die südfranzösische Stadt rühmt sich einer 2000-jährigen Geschichte. Genannt wird sie auch "ville rose", rosarote Stadt also - wegen der rötlichen Ziegelsteinbauten, die ihr Bild bestimmen. Très beau, très unsportlich: Die Stadt ist durch den Canal du midi mit dem nahen Mittelmeer verbunden, dieser ist Unesco-Welterbe. Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehören die Brücke Pont Neuf über der Garonne und die Kathedrale Saint Étienne. Wer sich für Raumfahrt und Wissenschaft interessiert, besucht das interaktive Museum "Cité de l'espace". Fußball macht hungrig Neben deftigen Fleisch- und Käsespezialitäten ist die Stadt besonders stolz auf einige Süßigkeiten: etwa die Pralinen Pavé du Capitole aus dunkler Schokolade oder die Lakritzbonbons Cachou Lajaunie, die einst von einem heimischen Apotheker erfunden wurden. Schön im Abseits: Carcassonne Etwas mehr als eine Autostunde in Richtung Südosten liegt am Canal du midi die Stadt Carcassonne - berühmt vor allem für die riesige, mittelalterliche Festungsanlage, die bis heute bewohnt ist.

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Saint-Denis Auch wenn die meisten Saint-Denis, nur zehn Kilometer nördlich der Hauptstadt gelegen, als Teil von Paris wahrnehmen: Bei der EM firmiert die Stadt des Stade de France als eigener Austragungsort. Die Fan-Zone befindet sich im Parc de la Légion d'Honneur - sie ist im Vergleich zu anderen Städten aber recht übersichtlich und fasst nur etwa 10 000 Besucher. Très beau, très unsportlich: Saint-Denis ist eine Stadt der Arbeiter und Einwander, nicht der Touristen - die Atmosphäre ist in dieser aktuellen Reportage beschrieben. Sehenswürdigkeiten gibt es aber natürlich auch hier. In der berühmten Kathedrale von Saint-Denis wurden zwischen dem 10. und dem 19. Jahrhundert fast alle Königinnen und Könige Frankreichs beigesetzt. Das neue, modern gebaute Viertel La Plaine gilt als Vorzeigegegend. Fußball macht hungrig Saint-Denis bietet dank seiner multiethnischen Bevölkerung Essen aus aller Welt, besonders nordafrikanische Spezialitäten aus den Maghreb-Ländern. Schön im Abseits ... EM-Touristen werden sich vermutlich schnell Paris zuwenden, dem zehnten Austragungsort:

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Paris Gesammelte Reisetipps für Paris finden sich hier. Aber was gibt es konkret zur EM Neues? Hier am Marsfeld zum Beispiel wird die offizielle Fan-Zone von Paris eingerichtet. Très beau, très unsportlich: Und natürlich ist in der Hauptstadt ein umfangreiches Begleitprogramm zur EM angesetzt. Zwischen der Solferino-Brücke am Musée d'Orsay und dem Port du Gros Caillou sollen Konzerte, Debatten und Sprachateliers den Blick auf Europa lenken. Jeder der 24 EM-Teilnehmerstaaten präsentiert sich auf der etwa zwei Kilometer langen Strecke in einem eigenen Container. Parallel zur EM finden auch einige musikalische Highlights statt. Dazu gehört wie jedes Jahr die "Fête de la Musique" am 21. Juni, bei der an vielen Stellen in der Stadt musiziert wird - wie auch im Rest Frankreichs. Auch das Paris Jazz Festival vom 11. Juni bis 31. Juli sowie das Musikfestival Solidays vom 24. bis 26. Juni auf der Pferderennbahn Longchamp fallen in die Zeit der EM. Fußball macht hungrig Es ist also ein Glück, dass es wohl keine Spezialität der Welt gibt, die nicht irgendwo in der Metropole der Gourmets zu finden wäre. Schön im Abseits: Versailles Europas moderne Schlösser gehören nicht selten Fußball-Millionären - in Versailles ist der Prunk des Absolutismus zu bestaunen. Viele weitere Tipps, Bilder und Reportagen zum Reiseland Frankreich finden sich hier auf unserer Themenseite.

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