Reisen trotz der Krawalle in London:Da müssen Urlauber durch

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Wer für die kommenden Tage eine Pauschalreise nach London gebucht hat, kann sie nicht einfach wegen der derzeitigen Krawalle kostenlos stornieren. Was London-Reisende wissen müssen.

Seit Tagen prägen Gewaltakte, Schlägereien, Plünderungen und brennende Häuser das Bild von London in der Welt (alles Wissenswerte zu den Krawallen in der britischen Hauptstadt lesen Sie hier.) Urlauber sind beunruhigt, müssen sich aber vorerst noch keine großen Sorgen machen.

Die Reise werde nicht beeinträchtigt, da mit höchster Wahrscheinlichkeit keine gebuchten Leistungen ausfallen, sagte Prof. Ernst Führich. Die meisten Besucher der Stadt sähen von den Ausschreitungen nichts, sagte der Reiserechtler: "Der typische Londontourist hält sich in Westminster auf, Tottenham kennt er nur als Fußballclub."

Die wichtigen Touristengebiete in London seien nicht von Krawallen berührt, erklärte Chloe Couchman, Sprecherin von London & Partners. In allen großen Sehenswürdigkeiten wie Museen laufe der Betrieb normal. Auch der öffentliche Verkehr fließe zum größten Teil wie immer, nur der Bahnhof Brixton sei geschlossen.

Auswärtiges Amt rät zu "besonderer Vorsicht"

Couchman empfahl Reisenden, aufmerksam die Nachrichten zu verfolgen und beim Hotel telefonisch nachzufragen, ob die Lage in der Umgebung ruhig ist. Das Auswärtige Amt rät Reisenden nach Großbritannien angesichts der gewalttätigen Ausschreitungen in London und anderen Städten zu "besonderer Vorsicht".

Auf der Homepage des Ministeriums hieß es: "Reisenden wird geraten, (...) sich bei Anzeichen von Ausschreitungen sofort zurückzuziehen und den Anweisungen von Sicherheitskräften unbedingt Folge zu leisten. Reisende sollten sich ferner durch die Medien über die aktuelle Entwicklung informieren und ihr Verhalten vor Ort entsprechend anpassen." Inwieweit sich die Ausschreitungen auf andere Stadteile Londons oder andere Städte im Lande ausdehnen könnten, ist derzeit nicht absehbar, heißt es weiter.

Die Unruhen hatten in der Nacht zum Sonntag im Problemviertel Tottenham begonnen, nachdem ein 29-Jähriger von der Polizei erschossen worden war.

Mittlerweile haben sie sich auf mehrere Stadtteile ausgeweitet. In Ealing im Westen gingen maskierte Jugendliche auf Raubzug, im Stadtteil Croydon brannte ein ganzer Straßenzug. Auch aus den Stadtteilen Clapham, Peckham, Hackney und Lewisham wurden am Montag Krawalle gemeldet.

© dpa/dd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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