Eine besondere Stimmung herrscht an Orten, die einen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart spannen, wie auf der größten Burgruine in Süddeutschland, Hohen Neuffen im Landkreis Esslingen, die seit mehr als 900 Jahren am Steilabfall der Schwäbischen Alb thront. Im 13. Jahrhundert wurde hier gefeiert, im Mittelpunkt stand der berühmte Minnesänger Gottfried von Neuffen. Bis das Pulver erfunden wurde, galt die Festung als uneinnehmbar, sie hielt mehreren Belagerungen stand. Dem Verfall wurde die Burg aus einem profanen Grund preisgegeben - ihr Unterhalt war zu teuer. 1801 wurde die Festung aufgegeben, spielte aber dennoch weiter eine Rolle in der Geschichte: 1948 trafen sich die Ministerpräsidenten von Südbaden, Württemberg-Hohenzollern und Württemberg-Baden, um wegen eines gemeinsamen Bundeslandes vorzufühlen: Baden-Württemberg. Wer heute auf den Torbögen steht, wünscht sich, die Steine selbst erzählten ihre Geschichte.