Reisen in Deutschland:Die Entdeckung der Einsamkeit

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Abseits des Trubels: Massentourismus wie in der benachbarten Seenplatte muss man in der Mecklenburgischen Schweiz nicht befürchten.

Berge gibt es hier nicht. Trotzdem heißt die Region Mecklenburgische Schweiz. Erbprinz Georg von Mecklenburg-Strelitz soll sich das Anfang des 19. Jahrhunderts ausgedacht haben, weil er die Landschaft so schön fand wie die der Alpen.

Seen und Wälder, Äcker, Weiden und Moore sind typisch für den Landstrich nördlich der Müritz. Große Städte gibt es hier nicht und auch nicht viele kleine. Massentourismus ist nicht zu befürchten. Das macht den Urlaub so entspannend, gerade im Herbst.

Die Mecklenburgische Seenplatte kennt fast jeder, die Mecklenburgische Schweiz noch nicht. Dabei sind sie Nachbarn. Zu den wohlhabenden Regionen zählt sie nicht gerade. Auch reich an Menschen ist die Mecklenburgische Schweiz nicht, die sich auf die Landkreise Müritz, Güstrow und Demmin verteilt. Und weil es so gut wie keine Industrie und keine Großunternehmen gibt, die als Arbeitgeber infrage kämen, ist kaum zu erwarten, dass es bei der Bevölkerungsentwicklung bald eine Trendwende gibt.

Urlauber in der Region schätzen gerade das: die Entdeckung der Einsamkeit, die Ruhe, die ungestörte Natur. Der Blick fällt über weite Weiden bis zum Horizont. Große Krähen sitzen dort auf dem Boden. Weiter entfernt bewegt sich ein Schwarm Vögel wie eine Wolke über den Himmel. Rohrweihe und Schilfrohrsänger fühlen sich in der Region noch wohl, um die 100 Kranichpaare brüten hier. Auch der Weißstorch zeigt sich in etlichen Dörfern. Teile des Naturparks sind deshalb Europäisches Vogelschutzgebiet.

Der Kummerower und der Malchiner See gelten als wichtige Rastgebiete für Zugvögel wie Saat- oder Weißwangengänse. Aber auch Pfeifenten und Haubentaucher lassen sich regelmäßig blicken. "Otterwechsel 21 km" warnt ein Hinweisschild an der Straße zwischen Salem und Malchin. Auch einen "Biberaussichtspunkt" gibt es hier.

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