Mitten in ... Umbertide
18 Menschen fahren in den Urlaub. 13 Erwachsene, fünf Kinder, ein abgelegenes Haus in den Bergen Umbriens. Selbstversorger, versteht sich. Und so zieht eine Gesandschaft am ersten Tag los, um im Supermarkt all das zu besorgen, was es für diese Menge Leute eben zu besorgen gilt. Jeder bekommt einen Einkaufszettel in die Hand gedrückt, vor der Kasse sammeln sich nach einer halben Stunde 13 bis oben hin vollgepackte Einkaufswägen. "Egal", sagt die Kassiererin lächelnd, "nach Ihnen hab' ich Feierabend." Pasta, Wein, Klopapier in rauen Mengen zischen über das Band, viele Hände schieben die Einkäufe in die Taschen. Bei Wagen 11 gibt die Kasse den Geist auf. Nix mit Feierabend, jeder Einkauf muss noch einmal über den Scanner gezogen werden. Die Kassiererin ist froh, als sich die Gruppe verabschiedet. "A domani!", rufen wir, bis morgen.
Julia Rothhaas
SZ vom 14. September 2018