Reisejahr 2008:März

In die Runde blicken auf dem weltgrößten Riesenrad in Singapur, ein Frühlingsfest in Bhutan feiern, bizarres Gestein durchwandern in den USA, Nervenkitzel in Alaska erleben oder gemächlich durch Laos schippern - unsere Reisetipps für den März.

Das größte Riesenrad der Welt in Singapur

Vor wenigen Jahrzehnten noch ein verschlafenes Fischerdorf, hat sich Singapur in einen selbstbewussten Stadtstaat mit beeindruckender Skyline verwandelt. Im März wird das Panorama um eine Attraktion bereichert: Der Singapore Flyer nimmt seinen Betrieb auf, mit 165 Metern Höhe und 150 Metern Durchmesser dann das höchste Riesenrad der Welt.

28 klimatisierte Kabinen machen in 30 Minuten einmal die Aussichtsrunde über die Stadt, bei klarer Sicht reicht der Blick kilometerweit bis nach Malaysia und Indonesien. 29,50 Singapur-Dollar, umgerechnet etwa 15 Euro, kostet eine Fahrt in den vollverglasten Gondeln, die bis zu 30 Personen Platz bieten. Rekordjäger müssen sich beeilen: In Peking (Mitte 2008) und Berlin (Ende 2009) sollen sich bald noch größere Riesenräder drehen.

Heliskiing in Alaska

Freeriden in den Chugach Mountains (Alaska), da kriegen selbst gestandene Skifahrer und Boarder ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, bevor sie ihr Sportgerät Richtung Abgrund drehen: So extrem steil, wild und einsam ist es nur in wenigen Gegenden der Welt.

Natürlich gehört Heliskiing auch hier nicht zu den billigen Vergnügen (pro Person und Tag etwa ab 450 Euro) und kann wegen des oft wechselhaften Wetters sogar zum Glücksspiel werden. Wer daher bei der weiten Anreise auf Nummer sicher gehen will, fährt nach Alyeska, etwa 45 Minuten vom Flughafen Anchorage entfernt. Auch hier gibt es mehrere Unternehmen, die die Berge der Umgebung anfliegen und bei schlechtem Wetter kann man den trockenen Alaska Powder immer noch im Skigebiet genießen - Sessellifte und Gondeln brauchen kein Flugwetter.

Frühlingsglück in Bhutan

Im Königreich Bhutan gehört das Glück des Einzelnen zur Staatsräson: Glücklich sein, so hat König Jigme Singye Wangchuk per Dekret verfügt, ist wichtiger als eine Erhöhung des Bruttosozialprodukts. Seitdem das kleine Königreich im Himalaja zwischen Indien und China sich vorsichtig für den Tourismus öffnet, lassen die Bhutaner auch Fremde an ihrer einzigartigen Lebenseinstellung und dem reichen kulturellen Erbe des Landes teilhaben.

Beim Frühlingsfest in Paro (55 Kilometer westlich der Hauptstadt Thimbu) tanzen kostümierte Mönche und Laien die uralten Legenden des Buddhismus nach und verwandeln sich dabei in friedliche und zornige Götter, Dämonen oder Tiere. (2008 vom 19. bis 21. März). Die Tänze (cham genannt) sollen die Zuschauer segnen und sie vor Unglück schützen - und dabei ist es völlig egal, ob der Besucher vom Tal herauf oder vom anderen Ende der Welt kommt.

Mit Losglück auf die Zeitreise

Wer die Canyonlandschaft der Coyote Buttes zwischen Utah und Arizona besuchen will, braucht Ausdauer und Glück: Um die extrem empfindlichen Gesteinsschichten zu schützen, dürfen pro Tag gerade mal 20 Personen die Sandsteinregion innerhalb der Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness betreten.

Die Zugangsberechtigungen kosten zwar nur fünf Dollar, werden aber vom Bureau of Land Management per Losverfahren vergeben. Für zehn davon kann man sich im Voraus per Internet anmelden, der Rest der Walk-In-Permits wird jeden Tag am Eingang ausgegeben. Wer von den häufig patrouillierenden Rangern ohne Erlaubnis erwischt wird, zahlt eine saftige Strafe.

Die Auserwählten des Tages machen sich auf eine spektakuläre Reise in die Vergangenheit. Die vom Wasser polierten Wände sind rund 150 Millionen Jahre alt, Eisen und andere metallische Ablagerungen lassen sie in allen erdenklichen Rot-Orange-Gelb-Tönen schimmern. Zusammen mit unzähligen an Kunstobjekte erinnernden Gesteinsformationen bilden sie eine durch Wind, Wasser und tektonische Bewegungen geschaffene Wunderwelt.

Laos erwacht

Während die Nachbarländer Vietnam und Kambodscha den Status als "Geheimtipp" hinter sich gelassen haben, lag Laos bis vor kurzem noch im touristischen Dornröschenschlaf. Das ändert sich nun: In der alten Kaiserstadt Luang Prabang mit ihren prächtigen Pagodentempeln zum Beispiel gibt es inzwischen ein breites Angebot an Restaurants und Unterkünften, vom Boutiquehotel bis zum Luxusressort.

Eine Mekong-Kreuzfahrt auf einer der aufwändig renovierten Teakholzdschunken schließt meist die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes ein: die Khmer-Tempelanlagen von Wat Phou, die rund 200 Jahre älter sind als Angkor Wat in Kambodscha, die größten Wasserfälle Südostasiens in Phapheng und die 4000 Inselchen im Delta des Mekong.

Wem nach der ganzen buddhistischen Gelassenheit des ländlich geprägten Laos der Sinn nach ein bisschen Großstadtflair steht, der fährt in die Hauptstadt Vientiane. Allzu große Hektik muss man hier nicht befürchten: Im Vergleich zu anderen asiatischen Großstädten geht es immer noch gemächlich zu und unmittelbar hinter breiten, von Gebäuden im französischen Kolonialstil gesäumten Boulevards, können sich Felder und Gärten erstrecken.

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