Reisehinweise für Europa:"Die Welt ist gefährlich - das wussten wir schon"

Touristen, aber auch Terrorexperten können mit den Reisehinweisen bezüglich Europa wenig anfangen.

6 Bilder

-

Quelle: AP

1 / 6

Den Besuchern des Louvre in Paris bietet sich derzeit ein beklemmendes Bild: Schwerbewaffnete Soldaten patrouillieren vor dem Museum. Grund sind die Reisehinweise, die die USA, Großbritannien und zuletzt auch Japan ihren Bürgern gegeben haben.

Demnach habe die Anschlagsgefahr durch Al-Qaida-Gruppen zuletzt drastisch zugenommen. Während die USA lediglich auf das erhöhte Risiko in Europa hingewiesen haben, stufte Großbritannien die Terrorgefahr in Deutschland und Frankreich als "hoch" und nicht mehr wie bislang als "normal" ein. Das japanische Außenministerium warnte generell vor Reisen nach Europa und rief zu besonderer Vorsicht auf.

-

Quelle: AP

2 / 6

Die Extremistenorganisation Al-Qaida und andere Gruppierungen könnten etwa öffentliche Verkehrsmittel und bei Touristen beliebte Orte ins Visier nehmen, hieß es. Anders als  formelle Reisewarnungen raten Hinweise nicht generell von Reisen ab. US-Urlauber sollten aber beim Aufenthalt in den betroffenen Ländern besonders wachsam sein und gegebenenfalls "angemessene Maßnahmen zum Selbstschutz" ergreifen. 

-

Quelle: AP

3 / 6

Während auch rund um den Pariser Eiffelturm französische Soldaten Präsenz zeigten, erklärte Patrick Kennedy, Unterstaatssekretär im Außenministerium auf CNN, wie der Eigenschutz aussehen könnte. Falls Urlauber unbegleitete Gepäckstücke entdecken, laute Geräusche hören oder schlicht bemerken sollten, dass sich in ihrer Nähe etwas zu ereignen beginne, riet Kennedy dazu, den Ort des Geschehens rasch zu verlassen. Die Banalität solcher Ratschläge ...

-

Quelle: AP

4 / 6

... frustriert Urlauber, aber auch Terrorexperten. "Normalerweise sind solche Hinweise wenigstens länderspezifisch", kritisierte Bruce Hoffmann von der Georgetown-University in der New York Times.  "Diesmal geht es gleich um einen ganzen Kontinent." Daher besage das Statement des Außenministeriums kaum mehr "... außer der Tatsache, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist - und das wussten wir schon vorher."

-

Quelle: AP

5 / 6

Auch Touristen oder in europäischen Ländern lebende US-Bürger reagierten dem Bericht der New York Times zufolge ratlos auf die Warnungen des Außenministeriums: "Ich befinde mich bereits in Europa", erklärte eine US-Studentin in London, "und ich muss nun mal mit der U-Bahn fahren".

-

Quelle: AP

6 / 6

Regierungsvertreter aus Frankreich und Deutschland bewerteten die verschärften Reisehinweise zurückhaltend. Es gebe weiter keine konkreten Hinweise auf unmittelbar bevorstehende Anschläge, hieß es aus dem Bundesinnenministerium. Derzeit gebe es keinen Anlass für eine andere Bewertung der Gefährdungslage. Die seit langem getroffenen Maßnahmen würden aber weiter ständig überprüft.

Auch die Regierung in Paris sieht keinen Grund zu Änderungen der ohnehin bereits bestehenden Gefährdungslage und verweist ebenfalls auf die bereits seit langem verschärften Sicherheitsmaßnahmen.

© sueddeutsche.de/dd
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: