Benannt ist der Park nach dem Dichter Rudaki (hier eine Statue zu seinen Ehren). Er stammte aus der Region Pandschakent an der Grenze zu Usbekistan. Zu seinen Lebzeiten im späten 9. und 10. Jahrhundert gehörte die Gegend an der Seidenstraße zu Persien. Rudaki selbst wird bis heute wegen seiner Gedichte als erstes Genie der neupersischen Poesie verehrt.
Er steht damit auch für die kulturellen Wurzeln des heutigen Tadschikistan. Denn das Land ist stark von persischer Kultur und Sprache geprägt. Heute leben ethnische Tadschiken zusammen mit Usbeken, Russen, Tataren, nur noch wenigen verbliebenen Deutschen und anderen im Land. Vorherrschende Sprache ist neben dem - politisch immer stärker geförderten - Tadschikisch (wie Dari in Afghanistan ein iranischer Dialekt) vor allem das Russische als sogenannte Sprache der "interethnischen Verständigung". Junge Menschen beherrschen aber auch meist Englisch, wie Müller festgestellt hat.
Immer wieder war in den vergangenen Jahren verstärkt von Fundamentalismus die Rede in Berichten über Tadschikistan. Nach ihren Alltagseindrücken gefragt, schildert Müller sehr unterschiedliche Facetten. So höre sie einerseits von Kollegen, dass etwa deren Freunde religiöser würden und immer mehr Frauen einen Hidschab tragen würden. Andererseits gingen viele Menschen "sehr lapidar" mit ihrem Glauben um, so Müllers Beobachtung - etwa, indem sie nach eigener Aussage den Fastenmonat Ramadan vor allem mitmachten, um abzunehmen.