Mögen die Menschen in erster Linie wegen der Landschaft nach Tirol kommen, so wird diese maßgeblich von Schafen geprägt, vor allem in schwierigerem Gelände.
Der Bildband "Schafe in Tirol" des Fotografen Thomas Stoffaneller und der Autorin Susanne Schaber ist eine überfällige Würdigung (hier lesen Sie die ganze Rezension).
Stoffaneller fotografiert analog in Schwarz-Weiß. Das ermöglicht ihm eine Reduktion der Motive auf Formen und Kontraste.
Die Tiere sind wie hier zur Geburt nicht gezielt niedlich dargestellt. Fotograf Stoffaneller dokumentiert, wie sich die Menschen und die Schafe bedingen.
In den Grautönen könne sich die "Wirkung und Aussagekraft" voll entfalten, schreibt der Fotograf in seinem Nachwort.
Der Kuschelfaktor des Buches ist abgesehen vom flauschigen Einband gering - in den Bergen Tirols wäre Lämmchen-Romantik fehl am Platz.
Mit Mensch und Hund ziehen die Schafe durch die oft raue Bergwelt.
Nicht nur Wolle gewinnt der Mensch von den Schafen, auch Fleisch - die Tiroler Küche ist geprägt vom Lamm.
Thomas Stoffaneller, Susanne Schaber: Schafe in Tirol. Tyrolia Verlag, Innsbruck2015. 120 Seiten, 39,95 Euro.