Fisch in der Dose mal anders: Ein Bildband zeigt, wie wunderbar das Ökosystem Meer ist. Und wie leicht zu zerstören, sobald der Mensch seine Finger im Spiel hat. Eine Rezension von Stefan Fischer
Einer ist immer größer als man selbst. Würde man als Taucher dem Raubfisch, der da unbedarft im Bildvordergrund schwimmt, alleine begegnen, er würde einem zwar nicht Angst, wohl aber Respekt einflößen. Mit dem weit aufgerissenen, zwei Meter breiten Maul eines Walhais im Rücken wirkt er jedoch nur: schutzlos. In wenigen Augenblicken wird der Walhai den kleineren Raubfisch verschluckt haben, ganz kampflos, einfach so, wie er auch Plankton einsaugt. Es ist eine Fotografie von großer Schönheit und ebenso großer Wahrhaftigkeit. Man kann dieses Motiv sinnbildlich verstehen und sich die Frage stellen, wem welche Rolle zukommt.
"Der Mensch und die Weltmeere" heißt der Band von Yann Arthus-Bertrand und Brian Skerry, beide herausragende Naturfotografen. Um die Beziehung Mensch und Meer geht es; darum, ob und wie der eine sich des anderen erwehren kann.
Im Bild: Begegnung eines Tauchers mit einem Südkaper, Auckland, Neuseeland