Reise-Knigge Hotel:Schön, dass Sie da waren!

So kommt man stilvoll bis zum Pool und bewahrt Gelassenheit in wirklich peinlichen Situationen. Was man im Hotel darf und was man besser lässt.

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Trinkgeld

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Eine Frage des Trinkgelds

Trinkgeld gibt man gerne oder gar nicht. Letzteres zeugt allerdings von nicht allzu gutem Stil. Überhaupt nichts sollte nur derjenige hinterlassen, der vom Personal mindestens niedergeschlagen und beraubt wurde. Ansonsten eignet sich das Trinkgeld hervorragend, um den Service zu würdigen - oder zu kritisieren: Bei guter Leistung sind zwischen fünf und zehn Prozent der Rechnungssumme angebracht, und das in bar. Gammelten jedoch die Handtücher tagelang in der Badewanne oder brachte der Service nicht einmal einen Keks aufs Zimmer, sollte man seinen Unmut mit einem deutlich geringeren Trinkgeld kundtun.

Dem Reinigungspersonal hinterlässt man eine Kleinigkeit auf der Ablage im Bad. Wer dazu noch ein "Danke" über die Lippen bringt, wird gerne wieder empfangen. Und zwar freundlich.

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Ohne Peinlichkeit zum Pool

Sie schlurfen stets in Badeshorts zum Schwimmbad? Lassen Sie das, die Jugendherbergs-Zeiten sind vorbei, in denen Sie ungestraft in Unterhose zur Gemeinschaftsdusche latschen konnten!

Mindestens Bademantel und ansehnliches, schwimmbadgeeignetes Schuhwerk sollte der Gast auf dem Weg zum Hotel-Pool tragen. Zur Not ist man auch in T-Shirt und bequemer Hose angezogen genug. Der Weg zum Bade sollte sorgfältig geplant werden, die Gäste im Restaurant und an der Bar sowie nahe den Konferenzräumen sollten Sie nicht zu Gesicht bekommen. Wer unangenehm auffallen will, schlendert in Badehose oder Bikini durch die Lobby und fragt nach einem Sauna-Handtuch.

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Sprichwörtlich guter Umgang

Sie wollen bei der Arbeit nicht von Chefs, Kollegen oder Kunden angeschnauzt werden? Warum blaffen Sie dann den Pagen an, weil ihm einer Ihrer fünf Koffer entglitten ist, als er sie die Treppe hinaufwuchtete?

Machen Sie sich ein Sprichwort aus Kindertagen zu eigen, und Sie sind stets auf der knigge-sicheren Seite: Was Du nicht willst, das man Dir tu', das füg auch keinem anderen zu. Selbst im Urlaub nicht.

Ein anderes Sprichwort taugt jedoch überhaupt nichts für den Hotelaufenthalt: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Wenn Sie ein Problem haben oder sich ärgern, wenden Sie sich bestimmt, aber höflich an das Personal und tragen Sie Ihr Anliegen vor - dann wird Ihnen sicher geholfen. Und Sie müssen vor der Abreise nicht verstimmt das Trinkgeld kürzen.

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Mein Handtuch, meine Liege

Zum Entspannen am Pool gehören Liegen. Freie Liegen. Natürlich darf man "seine" Liege mit dem Handtuch für sich reservieren. Wenn man ein dringendes Bedürfnis verspürt. Oder eine halbe Stunde an die Bar geht. Unhöflich ist es allerdings, um sechs Uhr morgens den Wecker zu stellen, zum Schwimmbad zu eilen, ein bis fünf Handtücher auf Liegen zu verteilen - und die Plätze dann gegen 15 Uhr in Anspruch zu nehmen, während sich andere notgedrungen auf den Fliesen wälzen. In guten Hotels werden zudem für das Schwimmbad eigene Badehandtücher angeboten. Daher ist es unhöflich, diese beim Gehen nicht in den vorgesehenen Schmutzwäschekorb zu platzieren, sondern einfach auf der Liege zurückzulassen und sie weiter zu besetzen.

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Erwischt!

Wer vergessen hat, das Betreten-Verboten-Schild an die Türklinke zu hängen (außen!), und nun das Zimmermädchen in einem ungünstigen Moment errötend im Raum steht, sollten Sie trotz der peinlichen Situation versuchen, ins Bettlaken gewickelt Haltung zu bewahren.

Ein gut ausgebildetes Zimmermädchen wird von selbst wieder den Rückzug antreten, ein bestens ausgebildetes wird erst außer Hörweite kichern. Bleibt der oder die Angestellte jedoch wie angewurzelt im Zimmer stehen, sagen Sie ruhig und höflich: "Jetzt ist es gerade unpassend. Würden Sie später noch einmal wiederkommen?" Das sollte die Erstarrung lösen. Zeigen Sie darüber hinaus Stil und stecken Sie dem Zimmermädchen vor der Abreise ein besonders hohes Trinkgeld zu.

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Hören und hören lassen

Das Nachtleben im Hotel sollte sich im besten Fall an der Bar abspielen. Und nur dort. Sie dürfen sich im Hotel zwar wie zuhause fühlen, aber nicht ebenso laut Musik hören wie in der eigenen Wohnung. Klopfgeräusche aus den Nebenzimmern deuten selten auf Fans der gerade schallenden Band hin.

Natürlich haben Sie Urlaub, doch ein wenig akustische Zurückhaltung muss sein. Falls Sie nicht sicher sind, ob Fernseher oder Radio stärker als zimmerlaut dröhnen, treten Sie auf den Gang und schließen Sie die Tür (Schlüssel nicht vergessen!). Sie können die Politikerargumentation bei Anne Will noch problemlos verfolgen? Nun, dann wissen Sie, was zu tun ist...

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Ruhe!

Was tun, wenn nicht Sie selbst Quell allen Lärms sind? Sparen Sie sich das Klopfen gegen Wand und Decke, Sie sind im Hotel! Greifen Sie ruhig und gelassen zum Telefonhörer und informieren Sie die Rezeption über das unangemessen laute Verhalten des anderen Gastes. Der Concierge sorgt dann für Ruhe. Schließlich wird er dafür bezahlt.

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Frühstücken Sie. Jetzt!

Wenn das Hotel darauf hinweist, dass Frühstück von sechs bis zehn Uhr angeboten wird, sollten Sie nicht um Punkt zehn ein Gedeck fordern. Erscheinen Sie spätestens eine halbe Stunde vor zehn Uhr im Restaurant, um weder sich selbst noch das Personal in Zeitdruck zu bringen. Dieses muss schließlich für das Mittagessen decken. Wenn Sie völlig verschlafen, bestellen Sie besser Frühstück aufs Zimmer und nehmen Sie die zusätzlichen Kosten mit Contenance hin.

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Waschtag

Manche wollen sich in ihrem Hotelzimmer nicht nur selbst waschen, sondern mit Verstreichen der Urlaubstage auch noch ihre Kleidung. Grundsätzlich darf man per Hand waschen.

Aber muss das denn sein? Und wo wollen Sie den tropfnassen Pulli zum Trocknen auslegen? Denken Sie nun an den Zimmersessel, sollten Sie besser den meist angebotenen Wäscheservice mit der Reinigung beauftragen. Und die saubere und trockene Kleidung mit einem Trinkgeld wieder in Empfang nehmen.

Neue Praesidentensuite im Hotel Adlon

Quelle: dapd

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Handtuch-Haufen

Das Handtuch ist nass, schlimmstenfalls schmutzig. Wo man es nicht lässt: auf dem Bett, auf dem Fernseher, an der Garderobe, auf dem Sessel, auf dem Teppichboden, vor der Zimmertür. Wo man es lässt: auf dem Badboden. Das Hotelpersonal setzt hier auf eindeutige Signale. Wer jedoch nach jedem Benetzen und Trocknen der Fingerspitzen das Handtuch zu Boden wirft, sollte auch im Urlaub einen Gedanken auf die Umwelt verwenden.

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Souvenirs, Souvenirs

Aus dem Hotelzimmer dürfen Sie nichts mit nach Hause nehmen. Eigentlich. Streng genommen gehören selbst Toilettenartikel zur Zimmerausstattung und nicht in Ihren Koffer. Gerade teure Flakons werden eventuell wieder aufgefüllt und nicht weggeworfen. Ist das Shampoo-Fläschchen aber eindeutig ein Einwegprodukt, packen Sie es ein, wenn Sie davon so angetan sind... Wer Handtücher, Bademäntel, Regenschirme oder Fernseher wegschleppt, begeht keinen Knigge-Verstoß. Sondern Diebstahl.

© sueddeutsche.de
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