Bahnpendler können in ländlichen Regionen ab 2012 mit günstigeren Preisen rechnen. Bundesnetzagentur und Deutsche Bahn vereinbarten in einem Vergleich, die Preisaufschläge für bestimmte Nebenstrecken noch im kompletten Fahrplan 2011 beizubehalten, wie die Bahn mitteilte.
2012 sollen die sogenannten Regionalfaktoren dann entfallen. Trassenpreise werden fällig, sobald ein Bahnunternehmen einen bestimmten Streckenabschnitt nutzt. Diese Gebühren zahlt die Verkehrssparte der Deutschen Bahn genauso wie private Bahnbetreiber an die Bahntochter DB Netz AG. Für die Nutzung von wenig befahrenen Nebenstrecken erhebt die DB Netz ein um Regionalfaktoren erhöhtes Trassenentgelt. Die Bundesnetzagentur hatte die Preisaufschläge ursprünglich bereits ab Dezember dieses Jahres untersagt.
Die Verteuerung belaste den Wettbewerb auf der Schiene erheblich, kritisierte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Darüber hinaus sei die Auswahl der betroffenen Strecken sachlich nicht nachvollziehbar. Die Bahn hatte zunächst eine Klage gegen das Verbot geprüft. Der Vergleich mit der Behörde gewähre den Eisenbahnverkehrsunternehmen wie auch der Bahn Planungssicherheit, begrüßte ein Konzernsprecher die Einigung.
Wegen bestimmter Maßnahmen wie der Erhöhung von Verkehrsleistungen könnten die Aufschläge bereits 2011 in 16 der bestehenden 40 Netze reduziert werden. Um den Wegfall der Regionalfaktoren ab 2012 zu kompensieren, würden allerdings alternative Finanzierungsmöglichkeiten geprüft, sagte der Sprecher.