Von Bad Aibling geht es entlang der Glonn durch kleine Ortschaften. Einer der Höhepunkte unserer Radtour ist die schöne Aussicht in Kleinhöhenrain. Hier steht auch die Wallfahrtskirche Heilige Dreifaltigkeit, für die wir etwas Zeit einplanen sollten.
An der Mühlbachbrücke.
(Foto: Alpstein)Wegbeschreibung
Unsere Radtour beginnt an der Mühlbachbrücke in Bad Aibling. Der Mühlbach ist ein Teil der Glonn, die vor Bad Aibling geteilt wird und in Bad Aibling dann in die Mangfall mündet. Wir radeln die Hofmühlstraße stadtauswärts. Dabei kommen wir an der Rückseite des Sportbades in der Ellmoser Straße vorbei. Wir folgen immer der Ausschilderung.
Sie führt uns in Richtung Nordwesten an der Glonn entlang nach Mietraching. Der kleine, bäuerlich geprägte Ortskern lässt kaum erahnen, dass in dieser Gemeinde nach dem zweiten Weltkrieg ein großes Gefangenenlager der US-Armee eingerichtet war. Das Gelände, von dem man heute jenseits der Staatsstraße vor allem leere Kasernengebäude sieht, wurde später zu einer Abhörstation der Amerikaner umgerüstet.
Hinter Mietraching überqueren wir bei Wilpasing die Staatsstraße 2089 und kommen nach Adlfurt. Von hier aus radeln wir übers flache Land auf Weihenlinden zu. Schon von weitem sehen wir die Türme der dortigen Wallfahrtskirche Heilige Dreifaltigkeit.
Der Legende nach standen an jener Stelle statt der Türme einst zwei riesige Linden: Die "Weichlinden", die dem Ort seinen Namen gaben. In den harten Jahren der Schwedenkriege und der Pest um 1632 gelobte die Pfarrgemeinde Högling den Bau einer Kapelle bei den Weichlinden. Als man für das Fundament ein Loch grub, stieß man auf einen goldenen Ring. Kurz darauf sprudelte eine Quelle aus dem Boden. Auf Rat eines Paters hin entstand die Kapelle in Ringform.
Wortwörtlich "Schöne Aussicht"
Sie wurde bald zu einer Pilgerstätte, da sich die Menschen Hilfe und Gesundheit von dem Quellwasser erhofften. Heute findet sich an der Wallfahrtskirche mit dem Servitenkloster ein Klosterladen und ein Wallfahrtsmuseum. Direkt nebenan lockt der Gasthof Weihenlinden mit großem Biergarten zu einer ausgedehnten Rast.
Die Wallfahrtskirche Heilige Dreifaltigkeit in Weihenlinden
(Foto: Alpstein)An der Mauer entlang fahren wir weiter in den idyllischen Bauernort Högling. Den Dorfplatz prägt eine tausendjährige Linde. Im Kiesgrubengelände westlich des Ortes sollte man das Augenmerk auch auf die teils seltenen Seevögel richten. Das Baden ist nur geduldet, offiziell aber verboten.
Unser nächstes Ziel heißt Noderwiechs. Wir durchfahren den Ort und stoßen auf eine Kreisstraße, der wir eine kleine Etappe lang nach rechts folgen. Vor Ginsham biegen wir wieder nach links ab. Hinter dem Dorf folgt eine längere Steigung durch einen Wald. Für die Anstrengung werden wir in Kleinhöhenrain entschädigt: Der Ort auf 612 Metern Seehöhe bietet nicht nur einen traumhaften Blick nach Süden auf die Berge, sondern auch den Gasthof "Schöne Aussicht" zur Rast.
Die Kapelle neben dem Gasthof gehörte einst zu einem Schloss, das unterhalb stand und Vorderhöhenrain hieß. Hier lebte ein altes Adelsgeschlecht von Höhenrain. Als dessen letzter Vertreter jedoch kinderlos starb, wurde das Schloss der Kirche vermacht und letztlich abgerissen. Geblieben ist die ehemals romanische Kapelle St. Bartholomäus.
Sie wurde 1785 barockisiert. In diesem Zuge entstand das Deckengemälde von der Teufelsaustreibung des Heiligen Bartholomäus. Gemalt hat es Johann Caspar Weidtinger.
Von Kleinhöhenrain aus gelangen wir über Hub nochmals für ein kurzes Stück auf eine Kreisstraße. Wir verlassen sie aber in Aschhofen wieder nach links. Nach einer Schleife durch Unterwertach radeln wir bergab den Bergen entgegen. Kurz nachdem wir auf der linken Seite den kleinen Einhofer Weiher passiert haben, mündet auf der selben Seite der Kreuzweg nach Kleinhöhenrain.
Wir radeln aber geradeaus weiter und gelangen nach Maxhofen. Das kleine Schloss ist heute ein städtisches Schullandheim. In Kirchdorf treffen wir wieder auf die Kreisstraße. Wir biegen nach rechts ab. Nach rund 200m finden wir links den Abzweig nach Noderwiechs, an dem wir wieder auf unseren Hinweg stoßen. Von hier fahren wir auf der gleichen Strecke über Högling, Weihenlinden, Adlfurt, Wilpasing und Mietraching zurück nach Bad Aibling.
Diese Radtour finden Sie auch auf der sueddeutsche.de-Touren-App "Radfahren in Oberbayern".