Urlauber sollten Warnungen vor Quallen in Nordspanien unbedingt ernst nehmen. Die vor den Küsten des Baskenlandes und der Region Kantabrien zu Hunderten gesichteten Portugiesischen Galeeren könnten Menschen, vor allem Kinder, töten, sagt Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf.
Falls Strände wegen der Quallen gesperrt werden, sollten Reisende dort auf keinen Fall ins Meer gehen. Die giftigen Quallen im Meer zu meiden, ist fast unmöglich. "Die Nesselkörper sitzen in den Tentakeln, die viele Meter lang sein können und fast durchsichtig sind", erklärte Jelinek. "Schwimmer geraten in diese Tentakel, ohne den Körper der Qualle überhaupt zu sehen." Selbst kleinste Berührungen verursachten starke Schmerzen und Kreislaufprobleme.
Im Pazifik sind die Quallen eigentlich zu Hause, seit einigen Jahren treiben sie aber immer häufiger in nördlicheren Gewässern. Seit Anfang August haben Fischer rund 800 Quallen aus dem Wasser gezogen, allein vor der Küste Kantabriens. Laut einem Bericht der spanischen Zeitung El Pais seien noch nie so viele Portugiesische Galeeren gesehen zu haben wie in diesem Sommer. Etwa 180 Badende seien gestochen worden, meldete das spanische Fremdenverkehrsamt, gestorben sei bisher aber niemand.
Haushaltsessig und Backpulver
Eltern sollten auch darauf achten, dass ihre Kinder nicht die glibbrigen, angespülten toten Quallen oder abgerissenen Tentakeln anfassen. Denn auch bei ihnen funktioniere der Auslösemechanismus der Giftpfeilchen noch.
Neutralisieren lässt sich das Gift der Portugiesischen Galeere mit Haushaltsessig und Backpulver. "In Australien stehen an vielen Badestränden Notfallboxen mit Essigflaschen", sagt CRM-Fachmann Jelinek. Dort gerieten Badende regelmäßig mit Portugiesischen Galeeren aneinader.