Ana Paula Neves lacht. "Natürlich vermissen wir die Touristen! Sie gehören hier einfach dazu." Sie rückt die Flundern und Doraden auf ihrer Auslage zurecht. Auf dem Fischmarkt von Olhão, dem größten der Algarve, geht es an diesem Morgen geruhsam zu. Zwischen glitzernden Sardinen, fetten Seebarschen, getürmten Garnelen, Krabben und Oktopusarmen haben Verkäufer und Kunden Zeit für einen ausgedehnten Schwatz. Alle haben sie sich ihren Mundschutz weit über die Nase gezogen. Wären da nicht die Masken - man könnte sich in der alten Backstein-Markthalle direkt in die Siebzigerjahre zurückversetzt fühlen, in ein Zeitalter, als die Algarve noch kein Sehnsuchtsort der Massen war. Das in vorpandemischen Zeiten allgegenwärtige Touristenenglisch ist in Olhão verschwunden. An der Algarve sind die Einheimischen derzeit unter sich.
Portugal:Allein an der Algarve
Die Algarve ist kein Risikogebiet mehr. Wer jetzt hinfährt, hat die Strände und Städte für sich. Eine Erkundung.
Von Win Schumacher, Olhão
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