Noch ist davon nicht allzu viel zu hören. Doch die Tourismusbranche entdeckt gerade Podcasts für ihre Zwecke. Einer der Vorreiter ist Bayern Tourismus, die Marketing-Gesellschaft erzielt mit ihrem Podcast "Hockdiher" bereits sechsstellige Download-Zahlen. Jens Zielinski, Geschäftsführer der Agentur Radio Tourism, die gemeinsam mit dem Wanderausrüster Lowa den Podcast "Bergmomente" produziert, berichtet, dass ihn inzwischen wöchentlich Anfragen von Unternehmen erreichen würden, die den Audio-Boom ebenfalls nutzen wollen.
Vieles ist aktuell in der Vorbereitung, einiges bereits in der Produktion. Noch bremst die Pandemie ein wenig. Aber sogenannte Corporate Podcasts haben das Potenzial, das nächste relevante Segment im weiterhin wachsenden Podcast-Markt zu werden.
Andere Branchen sind da zum Teil schon etwas weiter als die Touristiker, etwa die Autohersteller oder auch Versicherungsgesellschaften, die zum Teil Ratgeber-Podcasts produzieren. Es geht in den Corporate Podcasts nicht um den unmittelbaren Abverkauf von Waren oder Dienstleistungen, mit Dauerwerbesendungen wird sich kaum ein Publikum finden lassen.
Corporate Podcasts können künftig jedoch eine wichtige Rolle spielen bei der Imagepflege, so ähnlich wie bislang gedruckte Kundenmagazine. Sie können informieren, Lust machen auf ein bestimmtes Reiseziel, den Hörern Menschen und Geschichten näherbringen. Das ist für Veranstalter ebenso relevant wie für Destinationen - seien es ganze Regionen oder aber auch einzelne Hotels.
Denn zur Beliebtheit von Podcasts kommt, dass Sucheingaben im Internet zunehmend mündlich erfolgen, und in absehbarer Zeit werden die Algorithmen auch Audios durchsuchen können. Wer gefunden werden möchte, muss von sich hören machen - im Wortsinn.