Die ganze Landschaft ist von Wasser und Eis geprägt. Das südchilenische Eisfeld ist auf der Südhalbkugel das größte zusammenhängende Stück gefrorenen Wassers außerhalb der Antarktis. Und Tage, an denen es nicht regnet, sind so selten wie ein chilenisches Abendessen ohne Fleisch. Das Paradoxe: Im ganzen Nationalpark und auch darüber hinaus herrscht höchste Waldbrandgefahr.
Zweimal verursachten Touristen in jüngster Vergangenheit riesige Feuer. Vor vier Jahren soll es genügt haben, Toilettenpapier anzuzünden, um 13 000 Hektar zu verbrennen. Obwohl der Boden quasi dauernass ist, sind Torf und ständige Winde eine teuflische Kombination. Einmal in Brand gesetzt, facht der Wind das Feuer immer wieder an. Die Folgen sieht man eine Ewigkeit lang, denn das Holz modert nicht. Als die ersten Siedler nach Patagonien kamen, brannten sie Wälder nieder, um Weideland zu schaffen. Die schwarzen Baumstümpfe sieht man immer noch, sie stehen wie faule Zähne in der Landschaft. So ist es nachvollziehbar, dass Kochen nur in kleinen Hütten erlaubt ist und man keine Zigarette wegschnippen darf.
Auch ohne die verbrannten Bäume ist die Landschaft Patagoniens surreal. Und immer anders als erwartet.
Die Reise wurde unterstützt von Latam Airlines und The Singular Hotel. Latam Airlines bietet Flüge von Frankfurt am Main über Santiago direkt nach Puerto Natales an. www.latam.com