Windmühlen gehören zu Ostfriesland wie der Kandiszucker in den Ostfriesentee. Über 70 Mühlen stehen an der Nordseeküste zwischen Jadebusen und Ems-Mündung. Nach Jahrzehnten des Verfalls haben viele Orte die Bedeutung der Mühlen für den Fremdenverkehr entdeckt und Millionen in die Restaurierung der zum Teil über hundert Jahre alten Gebäude gesteckt. Das Mühlenmuseum in Aurich dokumentiert ihre Geschichte.

Wurden die Mühlen früher dazu genutzt, Korn zu mahlen oder Landstriche trocken zu legen, dienen sie heute als Galerien, Cafés oder rustikale Herberge. Zeichnete man sie einst in Seekarten als Landmarken und vermittelte durch die Stellung ihrer Flügel wichtige Nachrichten, signalisieren heute die sich im Wind drehenden Flügel dem Reisenden: Hereinspaziert, das Mahlwerk ist in Betrieb!
Zwischen Mai und September sind viele Windmühlen zur Besichtigung geöffnet. Zu Beginn der Saison, am Pfingstmontag, dem "Tag der Windmühlen", empfiehlt sich ein Besuch der zahlreichen Veranstaltungen.
Das Auto darf bei einer Windmühlen-Tour in der Garage bleiben. Ein etwa 250 Kilometer langer, speziell für Radwanderer angelegter Rundkurs führt zu über 40 Windmühlen in Ostfriesland. Die Strecke verläuft auf Deichwegen, über klinkergepflasterte Sträßchen und an Fehnkanälen entlang.
Wer sich bis dahin gefragt hat, weshalb es in dieser Gegend so viele Mühlen gibt, wird spätestens auf dieser Radtour eine Antwort erhalten: Der Wind bläst von der nahen Nordsee unablässig über das weite, flache Land - leider oft auch von vorn.