Orient Express durch Thailand:Der wahre Luxus

Der Weg ist hier wirklich das Ziel. Schließlich legt man den im wahr gewordenen Traum auf Rädern zurück - in einem der exklusivsten Züge der Welt.

Es gibt sicher schnellere Wege durch Thailand. Aber gibt es einen schöneren? Drei Tage lang rollt der Eastern & Oriental Express, einer der exklusivsten Züge der Welt, von Bangkok nach Chiang Mai im Norden Thailands und zurück in die quirlige Hauptstadt des Landes.

Der Zug ist ein Wirklichkeit gewordener Traum des Amerikaners James B. Sherwood. In Neuseeland kaufte er alte Eisenbahnwaggons auf und ließ sie mit edlen Hölzern, viel Messing und asiatischem Dekor verzieren. Dem eisenbahnverliebten Sherwood gehört auch der historische Venice Simplon-Orient-Express in Europa. Der "E & O" ist dagegen eine Kunstschöpfung.

Der zumeist zwischen Singapur und Bangkok pendelnde Traum auf Rädern nimmt mehrmals im Jahr Kurs auf Chiang Mai. Ein Ruck, und die 22 Waggons rattern aus dem Hualampong Bahnhof von Bangkok.

Zunächst säumen wellblechgedeckte Häuser die Gleise. Bis dicht an den Schienenstrang reichen die mit Wäsche überladenen Leinen. Später lichtet sich das unendlich scheinende Häusermeer der Vorortsiedlungen, und nach einer halben Stunde ziehen nur noch Reisfelder an den Zugfenstern vorbei.

Erste Station ist Ayutthaya, etwa 80 Kilometer nördlich von Bangkok. Zur Erkundung der einstigen Hauptstadt Siams stehen klimatisierte Reisebusse bereit. "400 Jahre lang gehörte Ayutthaya zu den reichsten Imperien von ganz Asien", erfahren die Passagiere.

In der Blütezeit der Stadt im 17. Jahrhundert lebten eine Million Menschen hier. Vielen Händlern aus China, Japan und Europa galt die auf einer Insel gelegene Stadt als die schönste der Welt. Die einstige Pracht fiel 1767 der zerstörerischen Eroberung durch die Burmesen zum Opfer. Die Ruinen der Tempel und Palastanlagen gehören zum Unesco-Weltkulturerbe.

Zurück im Zug erfrischt eine Dusche. Die klimatisierten Abteile bieten wenig Platz, aber viel Luxus: ein Miniwohnzimmer mit Kirschholzwänden und kunstvollen Intarsien, mit einem Sofa, das nachts zum Bett wird, und einer Badkabine mit Dusche. Zwei große Fenster geben den Blick frei auf die vorbeiziehende Landschaft. Viel Zeit zum Genießen des Panoramas bleibt nicht. Ulf Buchert, der aus Deutschland stammende Zugmanager, ruft zum Dinner.

Am folgenden Morgen hat der Zug Chiang Mai im Norden Thailands erreicht. Nur vier Stunden Aufenthalt sind in der "Rose des Nordens" vorgesehen. Da fällt die Entscheidung für einen der drei Ausflüge schwer.

Eine Tour macht mit den Sehenswürdigkeiten der Altstadt vertraut. Wer sich für traditionelles Handwerk interessiert, schließt sich der zweiten Gruppe an. Der Rest bewundert die Kunststücke von Elefanten: Die Dickhäuter schwingen sogar den Malpinsel und bringen ein kleines Kunstwerk aufs Papier.

Die nächste Station der Reise ist Lampang, bekannt für die Pferdekutschen, die hier gebaut werden. Ein weiterer Höhepunkt ist der Stopp an der durch den Film berühmten River Kwai Brücke, bevor der "E & O" am Nachmittag wieder in Bangkok eintrifft. Der Weg ist das Ziel bei dieser Reise, und der Zug spielt dabei die Hauptrolle.

Informationen unter www.orient-expressimages.com

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