Wenn Menschen auf Reisen gehen, dann ist auch das Coronavirus gern mit dabei: Die globale Reiselust ist ein wichtiger Faktor bei der Verbreitung von "Sars-CoV-2". Viele Länder setzen deshalb im Kampf gegen die Pandemie auf Einreisebeschränkungen - auch jetzt wieder angesichts der Virusvariante Omikron. Test- und Quarantänevorschriften werden verschärft und manche Grenzen gleich ganz geschlossen, manchmal von heute auf morgen. Was aktuell gerade gilt, erfahren Urlauber in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts, die auch über die App "Sicher reisen" abgerufen werden können.
Großbritannien
Im Land selbst gibt es, abgesehen von Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften, nach wie vor kaum Corona-Einschränkungen, für Einreisende jedoch wurden die Regeln deutlich verschärft: Spätestens am zweiten Tag nach der Einreise muss grundsätzlich ein PCR-Test gemacht werden, unabhängig vom Impfstatus, und das ist auch der einzige Anlass, für den die Unterkunft verlassen werden darf. Erst wenn ein negatives Ergebnis vorliegt, kann die Quarantäne beendet werden. Der Test muss schon vorab gebucht und bezahlt werden, nachgewiesen wird das in der Online-Einreiseanmeldung "Passenger Locator Form". Für nicht Geimpfte bleibt es bei den ohnehin schon strengeren Vorgaben: Sie müssen einen Covid-Test vor der Abreise machen sowie einen PCR-Test am zweiten und achten Tag ihres Aufenthalts. Die eigentlich zehntägige Quarantäne kann mit einem Test am fünften Tag verkürzt werden.
Portugal
Das milde Atlantikklima macht das Land auch im Winter für einen Urlaub interessant - das geht nun aber nur noch mit Test. Bislang war er nur für Ungeimpfte obligatorisch, seit Dezember sind Geimpfte und Genesene ebenfalls dazu verpflichtet. Akzeptiert werden PCR-Tests, die maximal 72 Stunden vor Abflug absolviert wurden, sowie höchstens 48 Stunden alte Antigentests. Die Zertifikate müssen bei der Airline vorgelegt werden. Lediglich Kinder unter zwölf Jahren sind ausgenommen. Nach den Feiertagen zum Jahresende plant man in Portugal außerdem eine "Woche der Zurückhaltung", während der nicht nur Schulen und Universitäten geschlossen bleiben, sondern auch Bars und Diskotheken.
Israel
Weihnachten in Bethlehem - daraus wird für Reisende aus dem Ausland möglicherweise nichts. Um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus einzudämmen, hat Israel seine Grenzen für Ausländer geschlossen, vorerst für zwei Wochen. Ausnahmegenehmigungen können zwar beantragt werden, für touristische Aufenthalte werden sie aber grundsätzlich nicht erteilt. Das Land hatte sich gerade erst wieder nach 20 Monaten Corona-Isolation für geimpfte Reisende geöffnet, unter anderem für Urlauber aus Deutschland. Zaghaft kamen die Gäste zurück, die schwer getroffenen Tourismusindustrie atmete auf - damit ist es nun erst einmal wieder vorbei.
Marokko
Wie schon zu Beginn der Pandemie macht das Land wieder komplett dicht: Sämtliche Flüge von und nach Marokko sind ausgesetzt, zunächst bis 13. Dezember, doch beim Auswärtigen Amt rechnet man mit einer Verlängerung. Auch die Fähren von und nach Frankreich und Italien fahren nicht mehr.
Japan
Für ein paar Wochen durften zumindest Geschäftsleute wieder ins Land, nun sind die Grenzen wieder zu: Er habe beschlossen, "als Notfallmaßnahme" das Einreiseverbot für Ausländer aus aller Welt wieder in Kraft zu setzen, sagte Ministerpräsident Fumio Kishida. Mindestens einen Monat lang will man sich abschotten, bis genauere Informationen über die neue Corona-Mutante vorliegen.
Tourismus:Was Omikron für Reisen im südlichen Afrika bedeutet
Zwischen Déjà-vu, neuen Sorgen und komplizierten Regeln: Die Erklärung von Südafrika und weiteren Ländern zu Virusvariantengebieten hat weitreichende Folgen für Reisende und die Branche.
Hongkong
Deutschland ist für die chinesische Sonderverwaltungszone von 2. Dezember an ein "High Risk"-Land. Das zieht ein Einreiseverbot nach sich, nur mit einem Visum oder einem Aufenthaltstitel für die Finanzmetropole sowie einer vollständigen Impfung darf man noch kommen - aber auch dann sind drei Wochen Quarantäne in einem Hotel Pflicht.
Australien
Endlich waren Lockerungen in Aussicht gestellt, doch nun verschiebt Australien die geplanten Öffnungen wieder. Eigentlich sollten ab 1. Dezember die beliebten "Working Holidays" wieder möglich sein, auch Studierende hätten wieder einreisen können - ein erster Schritt heraus aus der langen Corona-Isolation. Nun will man erst einmal zwei Wochen abwarten, um Informationen über die Gefährlichkeit der Omikron-Variante und die Wirksamkeit der Impfungen sammeln zu können. Australien hatte immer versucht, der Pandemie mit maximaler Abschottung zu begegnen. Auch für Australier, die aus dem Ausland heimkehrten, galten strenge Quarantänevorschriften, die erst im November gelockert wurden - die Passagiere der ersten Flüge wurden begeistert und voll Rührung empfangen.
Philippinen
Die geplante Grenzöffnung ab 1. Dezember ist ausgesetzt: Bereits erteilte Touristenvisa wurden für ungültig erklärt, neue Visa werden nicht mehr ausgestellt. Mit einigen europäischen Ländern wurde auch der Flugverkehr ausgesetzt, Deutschland ist bislang nicht darunter.
Urlaub in den USA:Ein Land, zwei Welten
Seit 8. November dürfen Geimpfte wieder in die USA einreisen. Eine Fahrt durch Florida und Georgia zeigt, wie die Pandemie das Land spaltet - mit teils bizarren Folgen für Urlauber.
Indien
Einen negativen PCR-Test muss schon länger vorlegen, wer nach Indien fliegen möchte, ebenso den Nachweis über die vollständige Impfung. Nun wird von Reisenden aus Deutschland zusätzlich verlangt, dass sie nach ihrer Ankunft am Flughafen einen weiteren Covid-Test absolvieren. Verlassen dürfen sie das Terminal erst, wenn das Ergebnis vorliegt - das kann einige Stunden dauern und gilt auch für Transitpassagiere. Bei einem positiven Ergebnis kann nach Angaben des Auswärtigen Amts "nicht ausgeschlossen werden, dass die Aufnahme in eine staatliche Einrichtung verpflichtend verfügt wird". Ist das Ergebnis negativ, muss man trotzdem noch für sieben Tage in Quarantäne. Erst nach einem weiteren Test kann die eigentliche Reise beginnen.
USA
Gerade erst sind die USA von Europa aus wieder erreichbar geworden: Seit Anfang November dürfen geimpfte Reisende kommen. Die Öffnung war offenbar sehnsüchtig erwartet worden, Airlines und Reiseveranstalter berichteten von einem Buchungsboom. Nun könnte es wegen Omikron wieder schwieriger werden mit dem Trip nach New York oder Kalifornien: Die US-Regierung erwäge verschärfte Tests bei der Einreise sowie weitere Maßnahmen, darunter eine siebentägige Quarantäne und zusätzliche verpflichtende Tests einige Tage nach der Ankunft, berichtet die Washington Post. Noch vor Weihnachten sollen die neuen Regeln demnach in Kraft treten.