Früher, als die Welt noch kein Corona hatte und sich auch noch niemand um das globale Fieber scherte, waren die Urlaubsanfahrten meistens viel kürzer als heute, der Aufenthalt an sich dafür viel länger. Meine Eltern zum Beispiel fuhren höchstens bis nach Österreich, mindestens zwei Wochen lang. Weil es sich sonst wahrscheinlich auch nicht gelohnt hätte, vier zur leichten Hyperaktivität neigende Kinder samt Gepäck in jenen rostfleckig gelben Passat zu packen, der bergauf dann stets eine Autokolonne anführte. Einmal ging es ins Salzburger Land, ins Pongau. Von all den Wochen dort hat vor allem eine Wanderung zu einem Gewässer namens Tappenkarsee in den Erinnerungen überdauert, vielleicht wegen dessen bilderbuchhafter Anmutung, aber wahrscheinlicher deshalb, weil dort angeblich mal ein Lindwurm in die Luft gesprengt worden ist. Die Almbauern der Umgebung hatten Überlieferungen zufolge eine Kuh mit Zündpulver gefüllt als Köder ins Wasser geworfen, und das Seeungeheuer konnte eben nicht anders, als seiner Natur - Ich brauch was zum Fressen! - nachzugeben. Und wumm!
Tourismus:Willkommen in Österreich
Lesezeit: 6 Min.
Der Alpenstaat ist für viele Deutsche kein richtiges Ausland. Einige Österreicher finden, es wäre Zeit, die Grenzen wieder zu öffnen. Über eine innige, aber komplizierte Beziehung.
Essay von Dominik Prantl
Corona in Frankreich:Depression im Krisenstaat
Frankreich ist von der Pandemie viel härter getroffen als Deutschland: Mehr Tote, härtere Einschränkungen, schlechtere Wirtschaftsaussichten - und mehr Angst bei den Bürgern.
Lesen Sie mehr zum Thema