Süddeutsche Zeitung

Österreich:Heiligenblut

Die beiden Skiberge im Schatten des Großglockners werden von vielen schlichtweg übersehen. Und das, obwohl es hier neben der Traumkulisse auch noch extralange Abfahrten mit großem Höhenunterschied gibt.

Stefan Herbke

Die Lage von Heiligenblut am Fuß der markanten Pyramide des 3798 Meter hohen Großglockners ist ein bekanntes Postkartenmotiv. Kitschig schön, aber real. Der Weg dorthin ist allerdings auf den ersten Blick etwas umständlich, da die direkte Anfahrt von Norden über die Großglockner-Hochalpenstraße in den Wintermonaten unter einer meterdicken Schneedecke begraben ist.

Gerne Stammgast

Doch der Umweg über den Felbertauern oder die Tauernschleuse zwischen Gasteiner Tal und Mallnitz ist nicht sehr groß und stört die vielen Stammgäste überhaupt nicht. Die schätzen die Ruhe und Gemütlichkeit des Ortes, die Freundlichkeit der Einheimischen, das abwechslungsreiche Skigebiet ohne Gedränge auf den Pisten oder Wartezeiten an den Liften, und die vielen urigen Hütten. Riesige und unpersönliche Selbstbedienungsrestaurants, bei denen die Massen nur abgefertigt werden, gibt es hier nicht. Stattdessen gemütliche Hütten mit Bedienung wie die Seppenalm, in denen man schon nach drei, vier Besuchen zu den Stammgästen zählt und mit Namen begrüßt wird.

Skigenuss mit Glocknerblick

Bei der Auffahrt mit der Gondelbahn von Heiligenblut auf das rund 2600 Meter hohe Schareck steigt die Vorfreude mit jedem Meter. Da ist zum einen der Blick auf den Großglockner und seine Trabanten, zum anderen zeigen sich mehr und mehr die weitläufigen Hänge des Scharecks, über die mehrere Pisten zurück zur Mittelstation ziehen.

Sonne tanken, Höhenmeter sammeln

Gegen den höchsten Gipfel Österreichs nehmen sich die Gipfelhöhen des Skigebiets bescheiden aus, obwohl die Lifte am rund 2900 Meter hohen Fleißeck bis nahe an die Dreitausend-Meter-Grenze reichen. Der Höhenunterschied - Heiligenblut selbst liegt "nur" auf 1300 Metern Höhe - verspricht viel Abfahrtsvergnügen auf außergewöhnlich langen Pisten.

Die großzügigen Abfahrten über die breite Südflanke des Scharecks sind fantastisch, werden aber noch getoppt durch den Nachbargipfel Hochfleiß. Den erreicht man von der Mittelstation aus mit einer ungewöhnlichen Tunnelbahn, die durch einen ehemaligen Stollen verläuft, oder - wenn man ein sehr guter Skifahrer ist - vom Schareck her auf einer Skiroute.

Die Dimensionen zeigen sich erst bei einem Blick auf die Höhenangaben. Von der auf rund 1800 Metern Höhe gelegenen Fleißalm führen die Lifte in zwei Etappen auf den 2902 Meter hohen Gipfel. Dazwischen liegen 1100 Höhenmeter, endlos lange Pisten, anspruchsvolle Skirouten und unvorstellbar viele Tiefschneehänge.

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