Einst war Erich Honecker mit ihr unterwegs, jetzt wird eine alte DDR-Regierungsmaschine in den Niederlanden zum Luxushotel.
450.000 Euro investiert der Touristik-Unternehmer Ben Thijssen, um das Propellerflugzeug vom Typ IljuschinIl-18 umzubauen und mit Whirlpool, Sauna und Hausbar auszustatten.
Wie die Zeitung De Telegraaf berichtet, soll die Maschine in diesem Sommer neben dem Flugplatz Teuge bei Apeldoorn Gäste empfangen. Sie wurde vor mehr als fünf Jahrzehnten in der Sowjetunion gebaut und ist längst nicht mehr flugtauglich.
Während der Passagierraum in westlichem Fünf-Sterne-Ambiente erstrahlen werde, bleibe das Cockpit im Original erhalten, sagte Thijssen. "DDR-Chef Erich Honecker ist oft mit der Maschine geflogen", sagte er. "Im Cockpit gibt es deshalb eigens einen zusätzlichen Sitz für einen Stasi-Agenten, der immer aufpassen musste, dass Kurs und Flugplan eingehalten wurden."
Der niederländische Unternehmer entdeckte die abgewrackte Il-18 nach eigenen Angaben in dem Dorf Harbke (Sachsen-Anhalt) zwischen Braunschweig und Magdeburg unweit der einstigen innerdeutschen Grenze. Sie sei dort einige Zeit lang als Kneipe benutzt worden.
"Ich habe sie sofort für den Schrottwert von 25.000 Euro gekauft, denn auf so eine Gelegenheit habe ich schon lange gewartet." Thijssen ist sicher, dass sein "Honecker-Hotel" gut gebucht wird.
"Niederländer mögen verrückte Schlafgelegenheiten", sagte er und verweist auf den Erfolg anderer außergewöhnlicher Unterkünfte - darunter ein Fahrerhaus eines Hafenkrans, ein ehemaliger Krämerladen, Weinfässer und ein Rettungsboot.
