Neue Schengen-Länder:Die große Reisefreiheit

Nicht nur nach Tschechien und Polen dürfen EU-Touristen nun ohne Passkontrolle einreisen, auch im Baltikum hofft man auf mehr Besucher. Ein Überblick.

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18 Jahre nach Öffnung des Eisernen Vorhangs wurden die neuen osteuropäischen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) und die Mittelmeer-Insel Malta in den Schengen-Raum aufgenommen.

Er ist damit nun rund 3,6 Millionen Quadratkilometer groß und bietet etwa 400 Millionen Europäern von Riga bis Lissabon sowie von Reykjavik bis Valletta freie Fahrt. Im Flugverkehr bleiben die Passkontrollen bis März 2008 erhalten.

Bislang gehörten dem Schengen-Raum 13 EU-Staaten sowie Norwegen und Island an. Für Großbritannien und Irland gelten Ausnahmen. Die Schweiz und Liechtenstein wollen im kommenden Jahr beitreten.

Die neuen Schengen-Länder im Reise-Überblick ...

Ungarische Grenzposten bei der Feier zur Grenzöffnung in Hegyeshalom. Foto: AP

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Polen

Das in Deutschland bislang berühmteste Reiseziel in Polen ist die masurische Seenplatte im Nordosten Polens: Es gibt etwa 2700 Seen, die größer als ein Hektar sind. Aber auch Städte wie die Hauptstadt Warschau und die Königsstadt Krakau ziehen Besucher an: Die alte Hauptstadt Krakau im Süden des Landes gilt als Spiegelbild der Architekturgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.

Nach Danzig und die Ostseeküste reisen zahlreiche Sommerurlauber. In der Hohen Tatra kommen Wanderer und im Winter Skiläufer auf ihre Kosten.

Hauptmarkt in Krakau. Foto: Artur Zyrkowski/Krakau Tourismus/ddp

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Slowakei

Die Hohe Tatra als Grenzgebirge spielt auch für den Tourismus in der Slowakei eine wichtige Rolle. Die Hauptstadt Bratislava zieht ebenfalls viele Urlauber an, besonders aus Österreich: Sie ist von Wien aus in einer kurzen Autofahrt erreichbar. Einen ersten Eindruck vom Land gewinnen viele Touristen vom Wasser aus: Die Donau als Grenzfluss zu Ungarn bildet das letzte Drittel der für Flusskreuzfahrten beliebten Strecke von Passau nach Budapest.

In der slowakischen Hohen Tatra. Foto: ddp

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Tschechien

Mit ihren wunderbaren Fassaden, Kultur- und Kunstschätzen zieht die Hauptstadt Prag schon lange Besucher aus aller Welt an. In den Straßen der Altstadt und auf der Prager Burg über der Moldau trifft man oftmals mehr Touristen als Einheimische. Doch der Reiz der Stadt, bei der alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu Fuß erwanderbar sind, bleibt dennoch erhalten. Mit der Grenzöffnung hoffen tschechische Politiker, mehr Arbeitsplätze in der Reisebranche zu schaffen.

Auch die deftige böhmische Küche und die traditionellen Biere mögen viele Urlauber. Das Bäderdreieck Karlsbad-Marienbad-Franzensbad im Grenzgebiet zu Sachsen und Bayern war schon im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ziel für Kuren und zieht heute viele Wellness-Urlauber an. Und auch Tschechien hat seine Wintersportgebiete, nicht zuletzt im Riesengebirge auf der Grenze zu Polen.

Karlsbrücke in Prag. Foto: iStock

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Slowenien

Die kulturelle Nähe zu Österreich wird auch in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana sichtbar, unter anderem in den Speisekarten der Restaurants. Das Land hofft auf mehr EU-Touristen und hat schon Anfang 2007 den Euro eingeführt.

Slowenien lockt mit einer großen landschaftlichen Vielfalt: Am Golf von Triest gehören dazu 40 Kilometer Adriaküste, in den Julischen Alpen und den Karawanken lassen sich bis zu knapp 2900 Meter hohe Berge besteigen, auf denen sich im Winter die Skiläufer tummeln.

Bled in den Julischen Alpen in Slowenien. Foto: Slovenija.info/ddp

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Ungarn

Puszta, Paprika und Plattensee - das fällt wohl vielen Touristen ein, wenn sie an Ungarn denken. Doch das Land hat noch mehr zu bieten. Die Region um Sopron an der österreichischen Grenze setzt stark auf Wellness- und Gesundheitsurlaub, Budapest ist ein beliebtes Städtereiseziel. Wanderer und andere Natururlauber kommen vor allem am Theiß-See im Osten des Landes auf ihre Kosten, Weinliebhaber in den 22 Weinbaugebieten.

Ungarische Reiter während einer Vorstellung in der Puszta. Foto: Reuters

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Baltikum

Estland, Lettland und Litauen werden oft im selben Atemzug genannt, wenn es um den Tourismus geht. Das ist kein Wunder: Viele organisierte Reisen kombinieren die drei Ostseestaaten zum Beispiel in 14-tägigen Studienreisen. Zu den beliebten Ziele gehören dabei die drei Hauptstädte Tallinn, Riga und Vilnius, deren Altstädte die Architekturgeschichte der Region vom Mittelalter über den Barock bis zum Jugendstil lebendig machen.

Gerade von Deutschen viel besucht ist auch die Kurische Nehrung in Litauen. Die Halbinsel trennt das Kurische Haff von der Ostsee, hier hatte unter anderem Thomas Mann einst sein Sommerhaus.

Nach dem Schengen-Beitritt hoffen die Länder des Baltikums, in den Köpfen der Europäer endlich nicht mehr Russland zugeschlagen zu werden, sondern Europa.

Blick auf Riga. Foto: Fremdenverkehrsamt Baltikum/ddp

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Malta

Das kleinste EU-Mitglied ist nur etwa so groß wie die Stadt München. Die Mittelmeerinsel südlich von Sizilien rückt derzeit nicht nur durch den Schengen-Beitritt noch näher an Europa heran, sondern führt am 1. Januar 2008 auch den Euro als Währung ein.

Das eher karge Eiland mit den kleinen Nachbarinseln Gozo und Comino war mehr als 160 Jahre eine britische Kolonie und gilt heute als ein beliebtes Ziel für Englisch-Sprachschüler. Zu den größten Sehenswürdigkeiten zählen Tempelruinen aus vorchristlicher Zeit.

St. Publius in Floriana. Foto: Reuters

(sueddeutsche.de/dpa/kaeb)

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