Neue Länder:Im Osten viel Neues

Eine Malediveninsel? Ein Südseeatoll? Nein, dies ist einer der Superlative, mit denen ostdeutsche Reiseregionen aufwarten - und das nicht nur zum Tag der Einheit.

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Die Reiseregionen der neuen Bundesländer warten mit einigen Superlativen auf.

Dresden

Manch einer spricht von einem Weltwunder. Denn das einst von August dem Starken im Dresdner Grünen Gewölbe zusammengetragene Schatzkammermuseum lässt die meisten königlichen Wunderkammern dieser Welt eher arm aussehen. Seit 2006 funkeln die Schätze nun wieder im neu aufgebauten Gewölbe. 45 Millionen Euro gab der Freistaat Sachsen aus, um die im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörten Räume wieder herzustellen.

Dabei ist das Grüne Gewölbe nur eine der vielen Attraktion in der Landeshauptstadt. Mit Frauenkirche, Semperoper, Gemäldegalerien, Hygienemuseum und zahlreiche Barockhäusern hat Dresden Sehenswürdigkeiten, die es mit denen vieler Weltstädte aufnehmen können.

Doch bitte keinen Stress! Mit gemütlichem sächsischen Zungenschlag wird man Ihnen den Weg schon weisen.

Foto: Residenzschloss, Sitz des Grünen Gewölbes/ddp

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Stralsund

Schon 2002 wurde die Stralsunder Altstadt von der Unesco auf die Welterbeliste gesetzt. Viele der stolzen Bürgerhäuser wurden seither saniert und mit neuem Leben erfüllt. Leben allerdings bedeutet in der Hansestadt weniger quirlige Enge, als gemächliches Bummeln und Plaudern.

Das gilt auch für den Hafen mit seinen alten Speicherhäusern und Hunderten von Yachten. Und dort geradezu auf der Kaikante sitzt auch die neueste Attraktion Stralsunds: Das Ozeaneum, Deutschlands größtes Meeresmuseum wurde im Sommer eröffnet und zeigt in 40 Aquarien mindestens 5000 Fische. Rund 70 Millionen Euro hat die Errichtung gekostet und ist damit der größte vom Bund geförderte Museumsneubau Deutschlands.

Nur unweit davon entfernt: eine der längsten Brücken Deutschlands, die Strelasundquerung, die 2007 eingeweiht wurde und Stralsund mit der Insel Rügen verbindet. Auf Rügen lohnt sich vor allem ein Abstecher nach ...

Foto: dpa

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Binz

1888 gründeten vier Berliner Millionäre die "Actiengesellschaft Ostseebad Binz". Sie bauten damals direkt am Meer ein Kurhaus, die Promenade, die Seebrücke und Pensionen. Erstaunlicherweise mussten sie 1891 Konkurs anmelden.

Binz hatte trotzdem dem bis dahin erfolgreicheren Ostseebad Sassnitz den Rang abgelaufen und ist auch heute noch das größte Seebad auf der größten deutschen Insel. Und es besitzt die besterhaltenen historischen Bauten aus der damaligen Zeit. Sie wurden nach der Wiedervereinigung an die früheren Eigentümer zurückübertragen und zum Großteil liebevoll saniert. Und auch der eine oder andere DDR-Bau der siebziger Jahre ist - wie auf dem Foto zu sehen - erhalten und hat längst Anhänger gefunden.

Foto: dpa

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Heiligendamm

Mit seinen klassizistischen weißen Villen war das Ostseebad lange einer der mondänsten Badeorte Deutschlands und im Jahr 1793 das erste Seebad überhaupt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte Heiligendamm in den Besitz der DDR-Regierung, die Kinder der Mitarbeiter des Kulturministeriums durften hier die Ferien verbringen. Nach der Wende dann ging der historische Ortskern an Privatinvestoren, die zumindest einen Teil sanierten.

Spätestens seit 2007 Angela Merkel die Staats- und Regierungschefs zum G-8-Gipfel in den heute zu Bad Doberan gehörenden Ortsteil lud, hat der Ort etwas von seinem mondänen Nimbus zurück - und das, ohne dass der Gast Schickimicki-Allüren beim Ortsbummel fürchten muss.

Foto: AP

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Quedlinburg

Das Harzstädtchen blieb von den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges ebenso verschont wie von den rabiaten Wohnungsbauplänen der DDR-Regierung. Nach der Wiedervereinigung wurde in Quedlinburg viel saniert und so säumen noch heute 1200 Fachwerkhäuser die verwinkelten Gassen des Örtchens - darunter das älteste Deutschlands, 1310 errichtet. Quedlinburgs Altstadt ist eines der größten Flächendenkmäler Deutschlands und schaffte es 1994 auf die Unesco-Liste des Weltkulturerbes.

Und das Beste daran: Sachsen-Anhalt zählt noch nicht zum Pflichtprogramm ausländischer Reiseführer. So geht es in Quedlinburg viel gemütlicher zu als beispielsweise in "lovely" Rothenburg ob der Tauber.

Foto: dpa

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Weimar

Weimar atmet so viel Geschichte, dass es nicht verwunderlich wäre, wenn die Stadt mit Goethe- und Schillerhaus, mit Nationalmuseum, Stadtschloss und Park zum sterilen Freilichtmuseum der deutschen Klassik geworden wäre. Doch in Thüringen hat man es eben nicht nur geschafft, das Erbe zu erhalten und damit 1998 auf die Unesco-Liste zu gelangen, sondern auch, der Stadt ihr Alltagsleben zu belassen. Der Marktplatz ist lebendiger Stadtmittelpunkt, und die Fußgängerzone dient nicht nur dem Kommerz, hier bekommt man eine Ahnung, was es heißt, zu promenieren.

Foto: Goethes Gartenhaus/dpa

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Potsdam

In der brandenburgischen Landeshauptstadt profitierte vor allem das Holländische Viertel von der Wiedervereinigung. Neben Sanssouci, Belvedere und Orangerie gehören nun auch die 134 Häuser aus rotem Backstein zu den Besuchermagneten Potsdams.

Zwischen 1733 und 1740 gebaut sind sie noch heute das größte Ensemble holländischer Architektur außerhalb der Niederlande in Europa. Nach der Wende wurden die zu DDR-Zeiten vernachlässigten Straßenzüge mit Unterstützung des niederländischen Königshauses restauriert. So entstand ein lebendiges Viertel mit kleinen Läden, Galerien, Werkstätten, Restaurants und beliebten Straßenfesten.

Foto: ddp

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Görlitz

Görlitz wollte Europäische Kulturhauptstadt 2010 werden und unterlag am Ende Essen. Schade, denn die sächsische (niederschlesische) Stadt bietet ihren Gästen mehr, als die meisten wissen. Denn nur wenige deutsche Städte dieser Größe weisen eine solche Dichte von gut erhaltenen Baudenkmälern verschiedener Epochen auf, wie die östlichste Stadt Deutschlands. 3500 historische Bauten sind es, die vor allem deshalb überlebten, weil Görlitz im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont wurde und nach der Wende rasch Investoren und Fördermöglichkeiten fand, um die zu DDR-Zeiten dem Verfall preisgegebenen Gebäude zu retten.

Foto: ddp

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Lausitz

Noch ist es Zukunftsmusik, doch den Titel "Riviera" soll künftig ausgerechnet eine der bis dato am schwersten geschundenen Regionen Ostdeutschlands tragen. Aus 60.000 Hektar Bergbaulandschaft soll in der Lausitz die größte künstliche Seenplatte Europas entstehen und als "Märkische Riviera" Erholungssuchende anziehen.

2007 wurde mit der Flutung des letzten Tagebaus aus DDR-Zeiten begonnen. In den kommenden 20 Jahren soll da, wo einst die Bagger riesige Krater in die Erde rissen, Deutschlands viertgrößtes Seengebiet entstehen.

Foto: ddp

(sueddeutsche.de/Berit Uhlmann/cat)

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