Als Gegenmaßnahme arbeiten Fuentelsaz und seine Kollegen mit einigen Erdbeerfarmern zusammen und zeigen diesen, wie man mit einem Viertel weniger Wasser und etwas Technik - Tröpfchenberieselung, Feuchtigkeitssensoren im Boden und Computern zur automatischen Steuerung des Ganzen - saftige Erdbeeren hinbekommt. Mit einem Panda-Logo auf dem Schälchen werden diese unter anderem in Deutschland angeboten - zu leicht erhöhten Preisen, versteht sich.
Etwas flussabwärts des Informationszentrums "La Rocina" liegt El Rocio. Unbefestigte Straßen und weite sandige Plätze, die eingerahmt werden von weißen Häusern mit Geländern zum Festbinden von Pferden: El Rocio wirkt wie der perfekte Ort für einen Westernfilm - kulissenhaft und tot. Hier wohnen kaum 1000 Menschen.
Nur Pfingsten ist alles anders: Dann verlässt die Heilige Jungfrau von El Rocío - eine goldene Marienfigur - bei einer Prozession die Wallfahrtskirche, und der Ort platzt aus allen Nähten: Eine Million Pilger kommen.
Kontaktsperre für Luchse
Die tierischen Stars von Doñana sind in El Acebuche zu finden. "Wir arbeiten daran, dass der Iberische Luchs zu einer gefährdeten Art wird", erklärt Astrid Vargas, die für das Nachzuchtprogramm verantwortliche Biologin. "Momentan wird die Art als 'stark gefährdet' eingestuft." Laut Schätzungen gibt es nur noch maximal 45 geschlechtsreife wilde Luchsweibchen in Spanien und Portugal.
Mehr als die Livebilder auf einem Flachbildschirm, der im Foyer des Besucherzentrums an der Wand hängt, bekommen Touristen von den seltenen Katzen in ihren Gehegen jedoch nicht zu sehen. Die Anlage für das Nachzuchtprogramm liegt abseits im Buschland und ist mit mehreren Reihen blickdichter Zäune gesichert.
Die Luchse sollen wenig Kontakt zu Menschen bekommen, damit sie nach der Auswilderung nicht schnurrend herbeilaufen, wenn sie der Hunger quält. Seit 2005 kamen 24 Jungen zur Welt. Das Zuchtprogramm sei aber "definitiv nicht der Weg, Luchse vor dem Aussterben zu bewahren", sagt die Biologin. "Unsere Aufmerksamkeit sollte dem Schutz ihres Lebensraumes gelten."
Womit die Besucher von Doñana wieder bei den Erdbeeren wären. Für Plantagen in der Umgebung wurden Wälder illegal gerodet. Die großen Flächen aus sterilen Plastikfolien-Gewächshäusern zerschneiden die Wanderrouten vieler Tiere. Doñana wird so zu einer "Insel" auf dem Land.
Die Folge ist, dass Tiere wie Otter und Luchs genetisch verarmen, weil die notwendige Blutauffrischung durch Neuankömmlinge unterbleibt - und das mindert langfristig ihre Überlebenschancen.