Süddeutsche Zeitung

Nachhaltig reisen:In meinen Koffer packe ich: Göffel und Bambushalm

Verreisen mit weniger Plastik im Gepäck - geht das überhaupt? Umweltfreundliche Packtipps von A bis Z.

Von Ingrid Brunner

Aktivkohle: Bislang eher als Mittel gegen Montezumas Rache bekannt, empfiehlt sich die Aktivkohle auch als Zahnpasta - ohne Polierkörper aus Mikroplastik. Mit dem Kohlepulver putzt man die Zähne biologisch und schadstofffrei. Noch ein Vorteil: Die Zähne werden dadurch aufgehellt.

Brotzeitbox: Sie oder die eng verwandte Bento-Lunchbox mit Fächern verstaut nicht nur Reiseproviant, sondern lässt sich auch am Streetfoodstand befüllen.

Canvas-Rucksack: Die Stilikone der Stadtbewohner aus Leder, Leinen und Zwirn taugt ebenso gut als Handgepäck im Flugzeug.

Essstäbchen: Unverzichtbar für Asienreisende - das persönliche Paar Chopsticks. Am besten in einer kleinen Schatulle mitnehmen.

Frischhaltefolie: Clever, weil abwaschbar und wiederverwendbar - die textile Frischhaltefolie, mit Bienenwachs beschichtet.

Göffel: Das Mischwesen aus Löffel und Gabel gibt es in den Varianten Edelstahl, kompostierbarem Plastik und Holz. Von Modellen mit seitlicher Säge ist allerdings abzuraten. Verletzungsgefahr!

Müslischale: Gibt es auch aus Silikon, lässt sich wie ein Klappzylinder zusammendrücken und ist somit raumsparend - die Reisemüslischale eignet sich auch als Suppenschüssel.

Nachfüllfläschchen: Sind zwar aus Kunststoff, aber trotzdem nachhaltig, denn darin lassen sich Shampoo, Conditioner, Duschgel von daheim mitbringen und man muss nicht in jedem Hotel wieder ein kleines Fläschchen anbrechen.

Seife: Die einfachste Art, Plastik auch zu Hause zu vermeiden, ist das gute alte Stück Seife. Ist sie verbraucht, bleibt keine Plastikflasche übrig. Reiseprofis verwenden naturreine hautverträgliche Universalseifen - zum Duschen und Geschirrspülen, aber auch fürs Hände-, Haare- und Wäschewaschen. Es ist Zeit, nach Opas Reiseseifenschale zu suchen.

Strohhalm: Es gibt ihn mittlerweile - und das ist nur eine Auswahl - aus Stroh, Bambus, Nudeln, Edelstahl und Glas.

Trinkbecher: Gibt es aus verschiedenem Material mit und ohne Deckel. Und es ist egal, ob der Becher im In- oder Ausland befüllt wird, mit Kaffee, Tee, Wasser, Wodka oder Wein. Und das viele, viele Male.

Trinkflasche: Sie lässt sich kostenlos vom Wasserhahn befüllen, so oft man will. Wer sie leer durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen gebracht und dann zur Hand hat, kann gleich die ersten zwei Euro Urlaubsgeld sparen.

Wäschebeutel: Ein Platz für frische oder Schmutzwäsche, Schuhe, Badelatschen, Krimskrams. Stoffbeutel in verschiedenen Größen hat jeder zu Hause, sie lassen sich unterwegs auch vielseitiger verwenden als Plastikbeutel.

Wattestäbchen: Das Foto vom Seepferdchen, das sich an einem Plastikohrenstäbchen festhält, sagt uns: Nehmt endlich die ebenso gute Papiervariante!

Taschenmesser: Ob Schweizer oder anderer Provenienz - es darf leider nicht ins Handgepäck, kann aber viel mehr als ein Plastikmesser und bricht nicht schon bei sanftem Druck.

Ziplock-Beutel: Ist auch aus festem Packpapier erhältlich und eignet sich gut für Nüsse, Knabberzeug und Trockenproviant unterwegs. Zur Not tut es auch die Papiertüte, in der die letzte Breze vor der Abreise steckte.

Zahnbürste: Die Griffe sind aus Bambus oder abbaubarem Plastik, die Borsten aus Bambusviskose oder anderen nachwachsenden Rohstoffen. Gibt's auch in weicher Ausführung für empfindliches Zahnfleisch.

Zahnpastatube: Es gibt auch noch Metalltuben - allerdings mit Plastikverschluss, für jene, denen die Umstellung auf Aktivkohle zu radikal ist.

Zahnseide: Wer will, greift nun zum Faden aus dem wiederbefüllbaren Glasflakon.

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Quelle:
SZ vom 20.09.2018/edi
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