Süddeutsche Zeitung

Mountainbike:Genussgipfel Kranzhorn

Als "wadenmordend" geht das Kranzhorn nicht durch. Um so schöner sind Anstieg und Abfahrt auf den Inntaler Alpenhügel.

Stefan Herbke

Viel mehr als ein Waldhügel ist das Kranzhorn nicht: Lediglich 1366 Meter hoch, doch seine Lage macht ihn interessant. Der Gipfel liegt direkt über dem Inntal, und zwischen dem breiten Tal mit dem grünen Inn und der Aussichtskanzel gilt es, 900 Höhenmeter zu überwinden. Kein Wunder, das hier fast ganzjährig Wanderer herauf pilgern und das Panorama bewundern. Zu Fuß eine schöne Wanderpartie, vor allem der direkte Anstieg von Scheiben bei Erl. Doch auch Biker finden hier Traumstrecken, die zusammen eine schöne Rundtour ergeben.

Direkt am Fuß des Kranzhorns beginnt die Tour, doch führt die Straße in einem Bogen quasi von der Rückseite hinauf Richtung Gipfel. Von Erl aus folgt man der Straße ins Trockenbachtal bis zur Abzweigung in den Geißgraben. Bis zum Parkplatz im unteren Geißgraben muss man sich die Straße mit den Autos teilen, ab dort nur noch mit den Wanderern. Vom schattigen Talkessel geht es weiter flott bergauf zu den Almwiesen von Spadau.

Nur zu Fuß geht's zur vollen Aussicht

Der idyllisch gelegene Almboden bietet eine kurze Gelegenheit Luft zu holen für die steilen Serpentinen hinauf zur Kranzhornalm. Ein flacher Sattel markiert das Ende aller Strapazen, die letzten Meter rollt man gemütlich zur traumhaft in einer grünen Wiesenmulde gelegenen - und meist sehr gut besuchten - Kranzhornalm.

Für die Bikes gibt es einen aus einem Baumstamm geschnittenen Radlständer, gegen Durst und Hunger hilft das gastronomische Angebot der Alm. Um in den vollen Genuss des Panoramas zu kommen, muss man noch 130 Höhenmeter zu Fuß auf das Kranzhorn wandern. Eine Fleißarbeit, die sich durchaus lohnt. Und für die man genug Zeit hat, denn ab der Kranzhornalm geht es nur noch bergab.

Für die Rundtour muss man kurz vor der Schindlaualm nach links abzweigen, bis man nach wenigen Metern auf die neue Forststraße auf der bayerischen Seite des Kranzhorns trifft. In weiten Kehren düst man durch den schönen Bergwald hinunter nach Windshausen im Inntal. Eine rasante Abfahrt, doch zum Ausklang wird es noch einmal richtig gemütlich: Direkt am Fuß des Kranzhorns radelt man gemächlich zurück nach Erl.

Wissenswertes

Anfahrt: Inntalautobahn bis Ausfahrt Brannenburg, über den Inn nach Nussdorf und auf der rechten Innseite nach Erl

Zeit: Insgesamt 3 bis 3,30 Stunden

Distanz: zirka 20 Kilometer

Schwierigkeit: Lange Tour mit schöner Auffahrt, bis zum Geißgraben asphaltiert. Traumhafte Abfahrt

Einkehr: Kranzhornalm (1222 Meter)

Karte: BLVA UK L 7, Chiemsee und Umgebung (1:50.000)

Lesermeinung zu diesem Artikel:

Volker Dietrich, Brannenburg: Auf das Kranzhorn gibt es eine noch schönere Strecke von Windhausen aus. Diese ist recht anspruchsvoll aber fast immer fahrbar und kommt schlussendlich auch auf der Kranzhornalm aus. Man kann aber auch oben vor dem Kranzhorn auf der Inntalseite herumfahren und dann wieder den geteerten Weg nach Erl hinunter. Bin ich schon bestimmt 15 mal gefahren! Die Strecke ist super! Und man stört keine Wanderer.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Kranzhornhütte.

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