Mountainbike für Kurzentschlossene:Auf die schnelle Tour

Nicht immer reicht die Zeit für eine ausführliche Bike-Runde, manchmal sind es nur wenige Stunden nach Feierabend. Hier sind fünf flotte Tipps - auf einer interaktiven Karte.

Sie können unsere Touren aber auch hier nachlesen. Von München aus am nächsten liegt ...

Auf die schnelle Tour

Mission Farrenpoint

An den sanften Waldhügeln über dem Inntal fährt mancher Wanderer und Mountainbiker eilig vorbei. Die gemütlichen Vorberge wirken auf den ersten Blick zu niedrig, zu wenig lohnend oder zu langweilig. Insider schätzen die Gegend aber schon lange. Kein Wunder, hier gibt es gemütliche Almen, ein weitläufiges Forststraßennetz und phantastische Aussichtspunkte.

Besonders lohnend sind die Erhebungen zwischen Inntal und Wendelstein. Hier liegen einige beachtenswerte Touren, wobei der Farrenpoint dank seiner vorgeschobenen Lage eine besondere Rolle spielt. Von der flachen Wiesenkuppe hat man einen umfassenden Blick hinaus ins Inntal und hinüber zum markanten Kegel des Wendelsteins. Besonders schön ist die Tour im Frühjahr, wenn im Tal die Obstbäume blühen und oben noch die letzten Schneereste in der Sonne glänzen.

Zum Auftakt der Tour wartet eine anstrengende Bergfahrt. Die Straße zieht vom Parkplatz bei Kutterling steil durch den dichten Wald bergauf - Zeit zum Warmfahren bleibt hier nicht. Am Ende des Waldgürtels zweigt man links ab Richtung Huberalm, bei der man sein Bike abstellt und die letzten Meter zu Fuß auf den Aussichtsgipfel wandert.

Der zweite Abschnitt der Tour ist dagegen purer Genuss. Nach einer kurzen Abfahrt vom Farrenpoint folgt die Srecke der Straße zur Walchalm. Eine Panoramastrecke inmitten traumhafter Wiesen, vorbei an malerischen Almen und stattlichen Bäumen. Bis in den Sattel unter dem Mitterberg gilt es, noch einmal ein leichte Steigung zu nehmen, dann beginnt die Abfahrt, die viele nach wenigen Metern an der Schuhbräualm schon wieder für eine ausgiebige Rast unterbrechen.

Im Anschluss führt die Route flott bergab zur Schlipfgrubalm, einer weiteren beliebten Einkehrstation, und über Aich radelt man auf einer weitenWiesenterrasse über dem Inntal zum Bilderbuch-Gasthof Schweinsteig, der letzten Raststation auf dem Weg zurück zum Parkplatz.

Wissenswertes

Anfahrt: Salzburger Autobahn bis Ausfahrt Bad Aibling, über Bad Feilnbach nach Derndorf und zum Waldparkplatz bei Kutterling

Zeit: Insgesamt 3,15 bis 4 Stunden

Distanz: zirka 20 Kilometer

Schwierigkeit: Wunderschöne Tour mit einem etwas anstrengenden Auftakt. Sehr steile Straße hinauf zum Farrenpoint, ansonsten purer Genuss mit traumhaften Panoramastrecken

Einkehr: Schuhbräualm (1139 Meter), Schlipfgrubalm (854 Meter), Gasthaus Schweinsteig (700 Meter)

Karte: BLVA UK L 12, Mangfallgebirge (1:50.000) Auf unserer zweiten Tour werfen Sie einen Blick ins Inntal ...

Auf die schnelle Tour

Genussgipfel Kranzhorn

Als "wadenmordend" geht das Kranzhorn nicht durch. Um so schöner sind Anstieg und Abfahrt auf den Inntaler Alpenhügel.

Viel mehr als ein Waldhügel ist das Kranzhorn nicht: Lediglich 1366 Meter hoch, doch seine Lage macht ihn interessant. Der Gipfel liegt direkt über dem Inntal, und zwischen dem breiten Tal mit dem grünen Inn und der Aussichtskanzel gilt es, 900 Höhenmeter zu überwinden. Kein Wunder, das hier fast ganzjährig Wanderer herauf pilgern und das Panorama bewundern. Zu Fuß eine schöne Wanderpartie, vor allem der direkte Anstieg von Scheiben bei Erl.

Doch auch Biker finden hier Traumstrecken, die zusammen eine schöne Rundtour ergeben.

Direkt am Fuß des Kranzhorns beginnt die Tour, doch führt die Straße in einem Bogen quasi von der Rückseite hinauf Richtung Gipfel. Von Erl aus folgt man der Straße ins Trockenbachtal bis zur Abzweigung in den Geißgraben. Bis zum Parkplatz im unteren Geißgraben muss man sich die Straße mit den Autos teilen, ab dort nur noch mit den Wanderern. Vom schattigen Talkessel geht es weiter flott bergauf zu den Almwiesen von Spadau.

Der idyllisch gelegene Almboden bietet eine kurze Gelegenheit Luft zu holen für die steilen Serpentinen hinauf zur Kranzhornalm. Ein flacher Sattel markiert das Ende aller Strapazen, die letzten Meter rollt man gemütlich zur traumhaft in einer grünen Wiesenmulde gelegenen - und meist sehr gut besuchten - Kranzhornalm.

Für die Bikes gibt es einen aus einem Baumstamm geschnittenen Radlständer, gegen Durst und Hunger hilft das gastronomische Angebot der Alm. Um in den vollen Genuss des Panoramas zu kommen, muss man noch 130 Höhenmeter zu Fuß auf das Kranzhorn wandern. Eine Fleißarbeit, die sich durchaus lohnt. Und für die man genug Zeit hat, denn ab der Kranzhornalm geht es nur noch bergab.

Für die Rundtour muss man kurz vor der Schindlaualm nach links abzweigen, bis man nach wenigen Metern auf die neue Forststraße auf der bayerischen Seite des Kranzhorns trifft. In weiten Kehren düst man durch den schönen Bergwald hinunter nach Windshausen im Inntal. Eine rasante Abfahrt, doch zum Ausklang wird es noch einmal richtig gemütlich: Direkt am Fuß des Kranzhorns radelt man gemächlich zurück nach Erl.

Wissenswertes

Anfahrt: Inntalautobahn bis Ausfahrt Brannenburg, über den Inn nach Nussdorf und auf der rechten Innseite nach Erl

Zeit: Insgesamt 3 bis 3,30 Stunden

Distanz: zirka 20 Kilometer

Schwierigkeit: Lange Tour mit schöner Auffahrt, bis zum Geißgraben asphaltiert. Traumhafte Abfahrt

Einkehr: Kranzhornalm (1222 Meter)

Karte: BLVA UK L 7, Chiemsee und Umgebung (1:50.000)

Als nächstes wartet eine der beliebtesten Strecken im Chiemgau:

Auf die schnelle Tour

Auf die Priener Hütte

Eine steile Strecke, eine urige Hütte, und eine genussvolle Abfahrt. Die Tour zur Priener Hütte haben viele Biker dick in ihrem Streckenbuch markiert.

Nicht umsonst zählt sie zu den beliebtesten Mountainbike-Touren in den Chiemgauer Alpen. Die Fahrt zur Priener Hütte am Fuß der grünen Pyramide des Geigelsteins ist eine Paradetour, die auf einer hervorragenden, auf einem Stück allerdings recht steilen Forststraße ans Ziel führt. Dort wartet eine gemütlichen Hütte mit phantastischem Blick nach Süden zu den Felszacken des Wilden Kaiser, und einer Genussabfahrt durch das Baumgartental, Richtung Walchsee.

Der Parkplatz am Ortsrand von Sachrang ist großzügig dimensioniert, schließlich ist die Priener Hütte ein ganzjährig beliebtes Ausflugsziel. Im Winter zieht es Skitourengeher, Winterwanderer und Rodelfans hinauf, im Sommer Wanderer und vermehrt Mountainbiker.

Die breite Forststraße ist ideal für Biker. Es geht flott, aber nicht zu steil bergauf, nur an einer Stelle oberhalb der ehemaligen Grünbodenalm wird es richtig anstrengend, doch schon kurz darauf rückt die Hütte ins Blickfeld und nach einem letzten Anstieg hat ist es schon geschafft. Schnell einen der heiß begehrten Plätze auf der Sonnenterrasse sichern, ein Weißbier holen, und Entspannen.

Die Rast könnte man ewig ausdehnen, denn abwärts geht es schnell, es sei denn, man erweitert die Tour mit einem Abstecher zum Walchsee. Eine lohnende Alternative, denn die Abfahrt durch das schmale Baumgartental ist ein Genuss. Die Straße verläuft erst zwischen saftigen Wiesen, taucht dann ein in einen dichten Waldgürtel ein.

Unvermittelt steht man unten im flachen Talboden bei Walchsee. Nicht wenige Radler legen von hier noch einen Abstecher zum See ein, um sich im kühlen Nass zu erfrischen. Weniger Badelustige fahren ohne Umschweife weiter Richtung Sachrang. In einem großen Bogen führt die Tour auf Nebenstraßen über Maurach, Stauding, Rettenschöß und Ritzgraben in leichtem Auf und Ab zurück zum Ausgangspunkt.

Wissenswertes

Anfahrt: Salzburger Autobahn bis Ausfahrt Frasdorf und über Aschau nach Sachrang, großer Parkplatz vor der Ortseinfahrt nach Sachrang.

Zeit: Insgesamt 3 bis 3,30 Stunden Distanz: 27 Kilometer

Schwierigkeit: Beliebte Tour auf guter Forstraße. Lange, teils steile Auffahrt, traumhafte Abfahrt.

Einkehr: Priener Hütte (1411 Meter)

Karte: BLVA UK L 7, Chiemsee und Umgebung (1:50 000)

Für diese Tour sollten Sie gut in Form sein - und über ein bisschen mehr Zeit verfügen ...

Auf die schnelle Tour

Rund um den Hochfelln

Im weitläufigen Gebiet zwischen Hochfelln und Hochgern liegt ein Paradies für Mountainbiker.

Während Wanderer sich ausschließlich für Hochgern (1748 m) und Hochfelln (1664 m), den beiden höchsten Gipfeln zwischen Marquartstein und Ruhpolding, interessieren, ist das weitläufige Gebiet dazwischen, sind die Wälder, Almen und Täler rund um die Röthelmoosalm, einsam und unberührt. Kaum einer verirrt sich hierher, zu weit sind die Distanzen, zu unbekannt die Almen.

Mountainbiker finden hier dagegen ein Paradies. Die unzähligen Forststraßen ermöglichen reizvolle Durchquerungen und Rundtouren.

Idealer Ausgangspunkt ist Bergen, da so die Runde um den Hochfelln mit einer traumhaften Abfahrt endet. Eine gleichmäßig ansteigende Forststraße führt hinauf nach Maria Eck, einer beliebten Wallfahrtskirche mit angrenzendem Klostergasthof.

Ständiges Auf und Ab - zuletzt eigentlich nur noch Auf - kennzeichnet die weitere Strecke an den Fuß des Hochfelln, bis man kurz vor der Seilbahn-Mittelstation links ab zur Brotzeitstation der Steinbergalm rollt. Eine großartige Abfahrt führt auf einer Teerstraße hinab nach Ruhpolding und ins Tal der Urschlauer Ache.

Im Vergleich zum bisherigen Verlauf dieser konditionell anspruchsvollen Strecke ist das anschließende Stück südlich des Hochfelln, zum Naturschutzgebiet der Röthelmoosalm hinauf, fast gemütlich.

Den flachen Almboden lässt man allerdings links liegen und biegt bereits vorher rechts ab. Die Forststraße hoch über dem Graben des Eschelmoosbaches führt zum höchsten Punkt der Tour, zur schönen Almwiese an der Eschelmoos-Diensthütte, einem einsamen Rastplatz zwischen Hochfelln und Hochgern.

Der Höhepunkt der Tour wartet, eine kühn angelegte Straße führt zwischen den Felswänden und Schrofenflanken von Rötlwandkopf und Köstelwand ins Tal der Weißen Ache, vom Gebirge hinaus ins Alpenvorland. Eine Traumabfahrt, knapp acht Kilometer braucht man nicht mehr treten, bis zum Auto geht's nur noch bergab.

Wissenswertes

Anfahrt: Salzburger Autobahn bis zur Ausfahrt Bergen, durch den Ort zum Parkplatz neben der Talstation der Hochfellnseilbahn

Zeit: Insgesamt 4,15 Stunden

Schwierigkeit: Einfache Mountainbiketour mit mehreren Anstiegen und traumhaften Abfahrten. Auch für Tourenräder geeignet

Einkehr: Steinbergalm (1000 Meter)

Karte: BLVA UK L 7, Chiemsee und Umgebung (1:50.000)

Unsere Abschlussrunde können Sie gleich mitfahren - zumindest in Bildern...

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