Mitten in ...:Saint-Cloud

Ein bisschen verschönern wollte ein Bewohner von Saint-Cloud seinen Stadtteil. Das rief die Behörden auf den Plan.

Stefan Ulrich

"Ich wollte unser Viertel fröhlicher gestalten", verteidigt sich Hubert Bellanger. Deshalb hat er an seiner Grundstückswand in Saint-Cloud bei Paris ein Eselchen angebracht, das einen Karren samt Kutscher zieht. Das hätte der Rentner besser bleiben lassen. Nachbarn schwärzten ihn an. Die Gemeinde bestellte ein Gutachten. Der Bürgermeister befand: "Ich musste reagieren." Er schaltete die Staatsanwaltschaft ein.

Monsieur Bellanger konterte mit einer Pro-Esel-Petition. Dennoch wurde er zu einer Geldstrafe von tausend Euro verdonnert und verpflichtet, das Tier zu entfernen. Was für eine Eselei. Jetzt muss das Landgericht die Causa entscheiden.

Falls der Esel am Ende weichen muss, mag er sich mit der Einsicht seines Artgenossen aus den Bremer Stadtmusikanten trösten: "Etwas Besseres als den Tod findest du überall."

© SZ vom 14./15.1.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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