Mitten in ...:Grande Rivière

Der Kapitän scheint nicht gerade vertrauenswürdig, aber ein anderer Bootsführer für die Heimfahrt ist nicht in Sicht.

Florian Fuchs

Auf der Insel Martinique, im Fischerdorf Grande Rivière. Es ist 18 Uhr abends. Nach einer sechsstündigen Wanderung durch den Regenwald gibt es nur noch eine Möglichkeit, zum Auto zurückzukommen: eine 15-minütige Fahrt entlang der Küste mit dem Motorboot.

Der einzig verbliebene Bootsführer: ein Mann mit verfaulten Zähnen, irrem Blick und einer strengen Alkoholfahne. Es ist schon fast dunkel, was das Vorhaben nicht vertrauenswürdiger erscheinen lässt, aber es hilft ja nichts.

Es geht starker Wind, das Boot springt auf den Wellen - plötzlich ertönt ein verzweifelter Schrei: "Käpt'n von Bord!" Alle drehen sich um, doch hinten am Steuer ist niemand mehr zu sehen. Nach einer Weile taucht plötzlich doch wieder ein Kopf auf. Der Käpt'n lächelt und nimmt einen Schluck aus einer Flasche Rum: Sie war ihm nur runtergefallen.

© SZ vom 28./29.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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