Mitten in ...:Apolda

In Apolda in Mittelthüringen erinnert man sich nicht gern an den Besuch des Modedesigners Karl Lagerfeld.

Lisa Frieda Cossham

Frühstück in der Pension "Zum Schlachthof" nahe Jena. Draußen ist es noch dunkel, drinnen brennt Licht. Damit das so bleibt, muss man alle paar Minuten aufstehen und den Schalter drücken. An. Aus. An. Aus. Auf dem Tisch: Palettengouda, Schinken, Aufbackbrötchen.

Am Nebentisch eine Frau mit kurzen roten Haaren. "Nach der Wende", erzählt sie, "kam sogar mal der Karl Lagerfeld zu uns in die Stadt. Der sollte Arbeitsplätze schaffen. Mensch, war das ein Rummel." Die Presse, die Schaulustigen, der Bürgermeister. Ein Modekönig aus Paris in der Strickstadt Apolda. "Aber dann fuhr er wieder weg. Mit all unseren Entwürfen. Die musste uns ein Anwalt später einklagen. Wissen Sie, in welchem Zustand die Entwürfe schließlich bei uns ankamen? Da klebte noch Makeup dran!" Dann geht das Licht schon wieder aus.

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